Kurzcharakteristik
Yucca rostrata ist eine der schönsten stammbildenden Arten ihrer Gattung mit silberbläulicher Krone und ein echtes Juwel im Garten. Ältere, mehrjährig unberührte Exemplare können regelrecht kugelrunde Kronen ausbilden. Am Naturstandort bilden abgestorbene Blätter ein langes Kleid unterhalb der Krone entlang des Stammes - diese Blätter können jedoch auch abgeschnitten werden, je nachdem welche Optik man als reizvoller empfindet. Die Pflanze ist in Texas und im nördlichen Mexiko beheimatet und benötigt wie nahezu alle Yuccas nur wenig Wasser. Sie trotzt der Kälte bis zu -20 °C, benötigt in unseren Breitengraden somit fast nirgends einen thermischen Schutz im Winter, wir empfehlen jedoch einen einfachen Regenschutz (z.B. durchsichtiger Regenschirm o.ä.) von November-Februar und sandig-erdige Böden, damit die Pflanze während der Vegetationspause keinen zu hohen Feuchteeintrag erhält. Das Wachstum ist extrem standort- und kulturabhängig und schwankt zumeist zwischen 2-10 cm pro Jahr.
Steckbrief
Pflanzung
Der Standort sollte möglichst hell und sonnig sein, der Platzbedarf ausreichend. Sollten sie in einer kälteren Region wohnen, so kann es sinnvoll sein die Pflanze an einem wärmeren Standort innerhalb des Gartens zu pflanzen. Idealerweise ist dieser wenig windexponiert, sonnig und recht nah an massereichen Objekten wie z.B. Steinflächen oder Häusern, die viel Wärmeenergie speichern. Aufgrund der großen Winterhärte können Yucca rostratas jedoch zumeist auch exponiert gepflanzt werden. Die Erde am Standort sollte möglichst gut drainiert, d.h. wasserabfließend sein, so dass keine größere Staunässe entstehen kann. Man verwendet also z.B. eine 50/50-Mischung. 50% bestehen dabei aus Blumenerde und 50% aus Sand, Kies, Split, o.ä. zur weiteren Auflockerung und damit zum besseren Wasserabfluss. Ist kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause vorhanden, kann man sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat oder Kakteenerde besorgen. Besteht die Gefahr dass die Yucca einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Yucca, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Eine Hanglage kann sich übrigens durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber absolut kein Muss. Mit Bauschutt aufgefüllte Flächen eignen sich manchmal auch recht gut, da die Böden dort oftmals nicht so verdichtet sind. Entgegen der landläufigen Meinung wachsen nämlich fast alle Yucca-Arten auch in gewöhnlicher Erde, wichtig ist nur der schnelle Wasserabfluss. So kann man Yuccas in Topfkulturen auch problemlos rein in lockerer Blumenerde kultivieren, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Es ist jedoch darauf zu achten dass sich in Untersetzern oder Übertöpfen kein Wasser am Boden staut, das vertragen Yuccas nicht besonders lange.
Bei der Freilandpflanzung sollte die Breite und Tiefe des Pflanzloches und damit auch des verbesserten Bodens ausreichend groß gewählt werden. Man gräbt also ein etwas größeres Loch als das Volumen des Topfes vorgibt. Die im Topf bestehende Oberkante sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Das Pflanzloch sollte aber aus dem oben genannten Gründen etwas tiefer und breiter als der vorhandene Wurzelballen ausfallen und mit dem zuvor beschriebenen Substrat versehen sein.
Wichtiger Hinweis: Wie auch bei anderen Yuccas wie beispielsweise Yucca thompsoniana ist bei der Pflanzung aus Gründen des Wurzelschutzes darauf zu achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Das hört sich einfach an, kann bei Yuccas aber manchmal ziemlich schwierig sein, da die Wurzeln mitunter recht zart sind. Man zieht die Yucca deswegen nicht gerade am Stamm nach oben aus dem Topf heraus und lässt den schweren Wurzelbereich mit seiner Erdmasse in der Luft hängen. Unter Umständen reißen dabei viele Wurzeln oder sogar der komplette Ballen ab. Besser ist es die Yucca lieber vorsichtig waagrecht liegend aus dem Topf zu ziehen und den Wurzelbereich z.B. mit den Händen abzustützen. Am besten macht man dies zu zweit. Yuccas sind zwar sehr regenerativ was das Wurzelsystem betrifft und so überleben sie zumeist auch einen Totalverlust der Wurzelmasse. Es kann dann jedoch zu deutlichen Schäden in der Krone kommen, da die zahlreichen Blätter der Krone nicht mehr über ein intakt vorhandenes Wurzelsystem versorgt werden können. Die Regeneration kann Jahre dauern, man sollte also evtl. geschädigte Yuccas niemals vorschnell aufgeben. Kleiner Tipp: gegebenenfalls kann nach der Pflanzung anfangs gegen Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material - z.B. einem stabilen Stock - nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat.
Pflege
Yucca rostrata ist ebenso wie die meisten anderen Yucca-Vertreter äußerst anspruchslos, ausgepflanzt muss man sie normalerweise weder gießen, noch vor Regen schützen. Ausnahmen bilden Neupflanzungen, hier sollte bei längerer Trockenheit zugegossen werden, da die Pflanzen noch kein großes Wurzelsystem ausbilden konnten. Mit zunehmender Zeit bilden Yuccas zumeist tiefe Wurzeln, die sie in den heimischen Wüstenregionen an tief im Boden verbliebene Feuchtigkeit kommen lassen. Gut wachsende Yuccas im Topf sollten jedoch regelmäßig gegossen werden, da hier ein solch tiefes Wurzelsystem nicht möglich ist. Düngergaben sind ausgepflanzt nicht unbedingt nötig, im Topf sollten Sie jedoch regelmäßig erfolgen. Jedoch reagieren auch Freilandpflanzungen positiv auf Nährstoffgaben in Form eines gezielt abgestimmten Yuccadüngers. Im Winter ist ein Regenschutz für die Krone ratsam, z.B. aus einem durchsichtigen Schirm, einer Plexiglasplatte o.ä. Der Wurzelbereich darf zwar nass werden, sofern das Wasser dort auch wieder abfließen kann, die Krone sollte aber nicht permanent feucht sein, Wüstenpflanzen vertragen dies zumeist nicht sehr gut. Sollte das Exemplar bereits älter und verzweigt sein, so sollte bei viel Niederschlag darauf geachtet werden, dass die Stammverzweigungen recht schnell wieder trocknen, damit sich keine Fäulnis bilden kann. Bei Bedarf kann man dies verbessern, indem man die Yucca an diesen Stellen von den alten Blättern entfernt und sich somit dort nicht so viel Feuchtigkeit halten kann. Je größer die zu Verfügung stehende Erdmasse ist, desto größer und prachtvoller entwickeln sich normalerweise auch die Kronen. Es macht bei Topfkulturen also Sinn möglichst groß zu topfen. Achtung stupfig: wie bei den meisten Yuccas sind auch die Blätter von Yucca rostrata sehr spitz und können bei unvorsichtiger Handhabe zu Verletzungen führen. Interessant dabei: jedes Exemplar sieht im Habitus, von seiner Wuchsform her sehr unterschiedlich aus. Es gibt dabei Rostratas die lange, deutlich überhängende Blätter bilden und Rostratas die kurze, harte Blätter fast schon wie Dornen ausbilden. Da sich dabei auch noch die Blattfärbung von grünlich-blau bis silberblau signifikant unterscheidet gibt es faszinierenderweise eine wirklich große Varianz innerhalb der selben Art.
Yucca rostrata bildet übrigens beständig neue Blätter in der Kronenmitte während in etwa ebenso viele Blätter am unteren Rand der Krone absterben. Diese bilden ein sehr schönes, natürliches Blattkleid, das den Stamm schmückt. Wem dies nicht gefällt, der kann die Blätter auch zum Teil einkürzen bzw. abschneiden. Bitte jedoch nicht aus dem Stamm reißen, da die Blattbasen auch die Funktion haben dem Stamm etwas Schutz zu gewähren.
Rostratas blühen zwar nicht jedes Jahr, wenn sie jedoch im Frühling blühen dann zeigen sich mächtige Blütenstände die durchaus 1-2 Meter groß werden können. Ist die Blüte auf ihrer gewünschten Höhe angelangt entfalten sich wie auch bei anderen Yuccaarten sehr schöne, glockenartige Blüten in reinem Weiß. Yuccabesitzer können sich also über dieses Spektakel freuen, müssen jedoch in Kauf nehmen dass die Krone im Anschluss oftmals dann für gewisse Zeit etwas gerupft aussieht. Erst nach Absterben des fast schon verholzt harten Blütenstandes schieben sich wieder langsam neue Blätter an der Blüte vorbei. Der alte Blütenstand kann dann mit etwas Kraftaufwand und einer scharfen Gartenschere abgeschnitten werden. Leider entwickeln sich bei uns übrigens keine Samen aus den Blüten, da hierzulande die passende Yucca-Motte zur Bestäubung fehlt. Der geradlinige, einstämmige Wuchs ist übrigens keine in Stein gemeißelte Selbstverständlichkeit. Ältere Exemplare sind oft verzweigt und wenn man sich richtig alte Exemplare beispielsweise am Naturstandort in Amerika anschaut sieht man durchaus stattliche Bäume mit einer Vielzahl einzelner Kronen. Trotzdem ist es nicht ungewöhnlich dass gerade auch Rostratas hierzulande jahrzehntelang einstämmig wachsen.
Winterschutz
Yucca rostratas kommen mit einem Regenschutz über der Krone zumeist prima durch unsere Winter. Wir haben diesem Themenbereich eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn Sie die dortigen Hinweise beachten sollten Sie gut gerüstet sein und langfristig Freude mit Ihren Yuccas haben.