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Yucca filamentosa - die wichtigsten Pflegehinweise

Alle Infos auf einer Seite: Kurzcharakteristik, Steckbrief, Pflanzstandort, Substrat, Pflanzung, Bewässerung, Düngung, Pflege und Überwinterung.

Yucca filamentosa


Kurzcharakteristik 

Yucca filamentosa ist zwar eine stammlose und klein bleibende Art, sie ist dafür aber nahezu unverwüstlich. Sie trotzte Schnee, Regen & Kälte bis zu -30 °C und ist damit quasi überall in Deutschland komplett winterhart - auch ohne Regenschutz. Im Sommer zeigen sich bei dieser Art riesige 1,5-3m hohe weiße Blütenstände. Diese ursprünglich aus den östlichen USA stammende Art benötigt wie nahezu alle Yuccas nur wenig Wasser und gut drainierte, mineralische Böden. Die riesigen und zuverlässig erscheinenden Blütenstände sind für jeden Garten eine Zierde der besonderen Art.

Steckbrief

  • zur Auspflanzung geeignet (Temperaturminimum beachten)
  • Absolutes Temperaturminimum: -30 °C (vor tieferen Temperaturen muss die Pflanze zwingend geschützt werden)
  • Empfohlener thermischer Winterschutz ab spätestens -25 °C. Bitte beachten Sie die Hinweise unter 'Winterschutz', einfacher Regenschutz im kompletten Winter empfohlen, zumeist aber nicht nötig.
  • In Topfkultur Eignung als Terrassen- oder Balkonpflanze mit kühler oder warmer Überwinterung (hell). Verträgt auch außen im Topf stehend kräftigen Frost. Je größer der Topf, desto näher kommt man der Kälteresistenz ausgepflanzter Exemplare
  • Eignung zur dauerhaften Kultur im hellen Wintergarten/Atrium mit kühler oder warmer Überwinterung
  • Maximale Wuchshöhe: selten über 80cm, Blütenstände bis zu 3m
  • Maximaler Kronendurchmesser: bis zu ca. 1m
  • Bewässerung: niedrig, ausgepflanzte Exemplare benötigen keine zusätzlichen Wassergaben. Im Topf regelmäßig gießen, ab und zu auch im Winter
  • Bodenbeschaffenheit: mineralisch durchmischt, gut drainiert. geeignete Mischung siehe Abschnitt 'Pflanzung'
  • Lichtbedarf: halbschattig-sonnig
  • Nährstoffbedarf: gering-mittel, am besten mit einem abgestimmten Yuccadünger


Pflanzung

Yucca filamentosa sollte wie auch alle anderen Yuccaarten einen hellen und sonnigen Standort bekommen, schließlich kommt sie aus sehr warmen und sonnigen Regionen. Sie verträgt aber auch erstaunlich gut einen halbschattigen Standort. Ähnlich wie Yucca glauca ist sie mit einer enormen Kälteresistenz gesegnet, so dass man sie fast überall auspflanzen kann. Sollte man in einer extrem kalten Region mit Wintertemperaturen von bis zu -30 °C wohnen, so kann es sinnvoll sein die Pflanze an einem wärmeren Standort innerhalb des Gartens zu pflanzen. Idealerweise ist dieser dann wenig windexponiert, sonnig und recht nah an massereichen Objekten wie z.B. Steinflächen oder Häusern, die viel Wärmeenergie speichern. Aufgrund der großen Winterhärte kann Yucca filamentosa aber jedoch so gut wie überall auch problemlos exponiert gepflanzt werden. Die Erde am Standort sollte möglichst gut drainiert, d.h. wasserabfließend sein, so dass keine größere Staunässe entstehen kann. Man verwendet also z.B. eine 50/50-Mischung. 50% bestehen dabei aus Blumenerde und 50% aus Sand, Kies, Split, o.ä. zur weiteren Auflockerung und damit zum besseren Wasserabfluss. Ist kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause vorhanden, kann man sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat oder Kakteenerde besorgen. Besteht die Gefahr dass die Yucca einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Yucca, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Eine Hanglage kann sich zwar durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber absolut kein Muss. Mit Bauschutt aufgefüllte Flächen eignen sich manchmal auch recht gut, da die Böden dort oftmals nicht so verdichtet sind. Entgegen der landläufigen Meinung wachsen nämlich fast alle Yucca-Arten auch in gewöhnlicher Erde, wichtig ist nur der schnelle Wasserabfluss. So kann man Yuccas in Topfkulturen auch problemlos in lockerer Blumenerde ohne zusätzliche Durchmischung kultivieren, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Es ist jedoch darauf zu achten dass sich in Untersetzern oder Übertöpfen kein Wasser am Boden staut, das vertragen Yuccas nicht besonders lange.

Bei der Freilandpflanzung sollte die Breite und Tiefe des Pflanzloches und damit auch des verbesserten Bodens ausreichend groß gewählt werden. Man gräbt also ein etwas größeres Loch als das Volumen des Topfes vorgibt. Die im Topf bestehende Oberkante sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Das Pflanzloch sollte aber aus dem oben genannten Gründen etwas tiefer und breiter als der vorhandene Wurzelballen ausfallen und mit dem zuvor beschriebenen Substrat versehen sein.

Wichtiger Hinweis: Wie auch bei anderen Yuccas ist bei der Pflanzung von Filamentosas aus Gründen des Wurzelschutzes darauf zu achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Das hört sich einfach an, kann bei Yuccas aber manchmal ziemlich schwierig sein, da die Wurzeln mitunter recht zart sind. Man zieht die Yucca deswegen nicht gerade nach oben aus dem Topf heraus und lässt den schweren Wurzelbereich mit seiner Erdmasse in der Luft hängen. Unter Umständen reißen dabei viele Wurzeln oder sogar der komplette Ballen ab. Besser ist es die Yucca lieber vorsichtig waagrecht liegend aus dem Topf zu ziehen und den Wurzelbereich z.B. mit den Händen abzustützen. Yuccas sind zwar sehr regenerativ was das Wurzelsystem betrifft und so überleben sie zumeist auch einen Totalverlust der Wurzelmasse. Es kann dann jedoch zu deutlichen Schäden in der Krone kommen, da die zahlreichen Blätter der Krone nicht mehr über ein intakt vorhandenes Wurzelsystem versorgt werden können. Die Regeneration kann Jahre dauern, man sollte also evtl. geschädigte Yuccas niemals vorschnell aufgeben. Ergänzend aber noch der Hinweis immer vorsichtig mit der Pflanze umzugehen - der Pflanze und der eigenen Haut zuliebe, denn eine Yucca filamentosa hat recht stupfige Blätter.

Yucca filamentosa


Pflege

Yucca filamentosa ist absolut anspruchslos, ausgepflanzt muss man sie normalerweise weder gießen, noch vor Regen schützen. Ausnahmen bilden Neupflanzungen, hier sollte anfangs bei längerer Trockenheit zugegossen werden, da die Pflanzen noch kein großes Wurzelsystem ausbilden konnten. Mit zunehmender Zeit bilden Yuccas zumeist tiefe Wurzeln, die sie in den heimischen Wüstenregionen an tief im Boden verbliebene Feuchtigkeit kommen lassen. Gut wachsende Yuccas im Topf sollten jedoch regelmäßig gegossen werden, da hier ein solch tiefes Wurzelsystem nicht möglich ist. Düngergaben sollten im Topf regelmäßig erfolgen und auch ausgepflanzte Yuccas freuen sich ab und an über Nährstoffzugaben, auch wenn sie am Naturstandort eher auf kargen, mineralischen Böden wurzeln. Empfehlenswert ist ein gezielt auf die Bedürfnisse abgestimmter Yuccadünger.

Wie auch bei allen anderen Yuccas sprießen auch bei Yucca filamentosa beständig neue Blätter in der Kronenmitte während in etwa ebenso viele Blätter am unteren Rand der Krone absterben. Wem dieses alte Blattkleid nicht gefällt, der kann die abgestorbenen Blätter auch gerne abschneiden.
Filamentosas blühen übrigens nahezu jedes Jahr im Frühjahr/Sommer mit mächtigen Blütenständen die durchaus 1-2 Meter groß werden können. Ist die Blüte auf ihrer gewünschten Höhe angelangt entfalten sich wie auch bei anderen Yuccaarten sehr schöne, glockenartige Blüten in reinem Weiß. Yuccabesitzer können sich also über dieses Spektakel freuen, müssen jedoch in Kauf nehmen dass die Krone im Anschluss oftmals dann für gewisse Zeit etwas gerupft aussieht. Erst nach Absterben des fast schon verholzt harten Blütenstandes schieben sich wieder langsam neue Blätter an der Blüte vorbei. Den alten Blütenstand kann man dann mit etwas Kraftaufwand und einer scharfen Gartenschere abschneiden. Leider entwickeln sich bei uns übrigens keine Samen aus den Blüten, da hierzulande die passende Yucca-Motte zur Bestäubung fehlt.  Noch ein kleiner Tipp zur Vermehrung: Wer möchte kann die immer wieder am Boden neu erscheinenden Ausläufer ausgraben und den Verbindungsstrang zur Mutterpflanze kappen. Das eigenständige Pflänzchen aus Blattwerk und Rhizom, also der Wurzelknolle, kann selbständig überleben und an anderer Stelle eingepflanzt werden. 

Hinweis: Panaschierte Formen wie z.B. Yucca filamentosa 'Golden Sword' bzw. 'Variegata' sind etwas weniger winterhart, kommen aber zumeist ebenfalls gut durch unsere Winter. Evtl. sollte hier im Winter etwas mehr hingeschaut werden.

Winterschutz 

Yucca filamentosa kommt selbst ohne Regenschutz über der Krone zumeist prima durch unsere Winter. Wir haben diesem Themenbereich aber trotzdem auch eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit den eigenen Yuccas zu haben.