Kurzcharakteristik
Yucca faxoniana ist eine Rarität und gehört aufgrund ihrer monumentalen Optik sicherlich zu den beeindruckendsten Yuccas überhaupt. Die Krone aus langen, sehr harten Blättern kann im Laufe der Jahre fast schon eine skulpturale Optik bekommen und bis zu 3 m breit werden. Zusammen mit dem dicken Stamm widersteht sie dabei bis zu -21 °C. Es sollte aufgrund der Nässeempfindlichkeit jedoch immer auf einen einfachen Regenschutz im Winter geachtet werden. Als stammbildende Art kann sie bis zu 6 m hoch werden und zahlreiche Verzweigungen hervorbringen. Die Pflanze ist im Grenzbereich zwischen den USA und Mexiko beheimatet und sollte deswegen auch hierzulande auf sehr gut drainierten, sandigen Böden stehen. Sie blüht zwar nicht jedes Jahr, bildet dann aber zur Frühlingszeit tolle, reinweiße Blütenstände aus.
Steckbrief
Pflanzung
Vorab: bitte immer äußerst vorsichtig mit einer Yucca faxoniana hantieren, auch beim Pflanzen. Yucca faxoniana bildet lange, extrem harte und spitze Blätter, die wie Dolche ausgeprägt sind. Man sollte also unbedingt darauf achten dass der Pflanze am neuen Standort weder Mensch noch Tier zu Nahe kommen können. Gerade für spielende Kinder besteht erhebliche Verletzungsgefahr. Tipp: man kann die Gefahr deutlich abmildern wenn man die Spitzen der Blätter vorne ein paar Millimeter mit einer scharfen Gartenschere abschneidet. Dies muss kontinuierlich mit allen neu in der Mitte sprießenden Blättern durchgeführt werden. Trotzdem empfiehlt sich ein möglichst unfrequentierter Standort. Dieser sollte hell und sonnig sein, der Platzbedarf ausreichend. Sollte man in einer kälteren Region wohnen, so kann es sinnvoll sein die Pflanze an einem wärmeren Standort innerhalb des Gartens zu pflanzen. Idealerweise ist dieser wenig windexponiert, sonnig und recht nah an massereichen Objekten wie z.B. Steinflächen oder Häusern, die viel Wärmeenergie speichern. Aufgrund der großen Winterhärte können Yucca faxonianas jedoch zumeist auch exponiert gepflanzt werden. Die Erde am Standort sollte möglichst gut drainiert, d.h. wasserabfließend sein, so dass keine größere Staunässe entstehen kann. Man verwendet also z.B. eine 50/50-Mischung. 50% bestehen dabei aus Blumenerde und 50% aus Sand, Kies, Split, o.ä. zur weiteren Auflockerung und damit zum besseren Wasserabfluss. Ist kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause vorhanden, kann man sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat oder Kakteenerde besorgen. Besteht die Gefahr dass die Yucca einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Yucca, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Eine Hanglage kann sich übrigens durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber absolut kein Muss. Mit Bauschutt aufgefüllte Flächen eignen sich manchmal auch recht gut, da die Böden dort oftmals nicht so verdichtet sind. Entgegen der landläufigen Meinung wachsen nämlich fast alle Yucca-Arten auch in gewöhnlicher Erde, wichtig ist nur der schnelle Wasserabfluss. So kann man Yuccas in Topfkulturen auch problemlos in lockerer Blumenerde ohne zusätzliche Durchmischung kultivieren, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Es ist jedoch darauf zu achten dass sich in Untersetzern oder Übertöpfen kein Wasser am Boden staut, das vertragen Yuccas nicht besonders lange.
Bei einer Freilandpflanzung sollte die Breite und Tiefe des Pflanzloches und damit auch des verbesserten Bodens ausreichend groß gewählt werden. Man gräbt also ein etwas größeres Loch als das Volumen des Topfes vorgibt. Die im Topf bestehende Oberkante sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Das Pflanzloch sollte aber aus dem oben genannten Gründen etwas tiefer und breiter als der vorhandene Wurzelballen ausfallen und mit dem zuvor beschriebenen Substrat versehen sein.
Wichtiger Hinweis: Wie auch bei anderen Yuccas ist bei der Pflanzung von Faxonianas aus Gründen des Wurzelschutzes darauf zu achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Das hört sich einfach an, kann bei Yuccas aber manchmal ziemlich schwierig sein, da die Wurzeln mitunter recht zart sind. Man zieht die Yucca deswegen nicht gerade am Stamm nach oben aus dem Topf heraus und lässt den schweren Wurzelbereich mit seiner Erdmasse in der Luft hängen. Unter Umständen reißen dabei viele Wurzeln oder sogar der komplette Ballen ab. Besser ist es die Yucca lieber vorsichtig waagrecht liegend aus dem Topf zu ziehen und den Wurzelbereich z.B. mit den Händen abzustützen. Am besten macht man dies zu zweit. Yuccas sind zwar sehr regenerativ was das Wurzelsystem betrifft und so überleben sie zumeist auch einen Totalverlust der Wurzelmasse. Es kann dann jedoch zu deutlichen Schäden in der Krone kommen, da die zahlreichen Blätter der Krone nicht mehr über ein intakt vorhandenes Wurzelsystem versorgt werden können. Die Regeneration kann Jahre dauern, man sollte also evtl. geschädigte Yuccas niemals vorschnell aufgeben. Kleiner Tipp: gegebenenfalls kann nach der Pflanzung anfangs gegen Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material - z.B. einem stabilen Stock - nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat. Und nochmals der Hinweis, bitte vorsichtig hantieren, da die Pflanze sehr spitz ist.
Pflege
Yucca faxoniana ist recht anspruchslos, ausgepflanzt muss man sie normalerweise weder gießen, noch vor Regen schützen. Ausnahmen bilden Neupflanzungen, hier sollte bei längerer Trockenheit zugegossen werden, da die Pflanzen noch kein großes Wurzelsystem ausbilden konnten. Mit zunehmender Zeit bilden Yuccas zumeist tiefe Wurzeln, die sie in den heimischen Wüstenregionen an tief im Boden verbliebene Feuchtigkeit kommen lassen. Gut wachsende Yuccas im Topf sollten jedoch regelmäßig gegossen werden, da hier ein solch tiefes Wurzelsystem nicht möglich ist. Düngergaben sind ausgepflanzt nicht unbedingt nötig, im Topf sollten Sie jedoch regelmäßig erfolgen. Yuccas freuen sich aber dennoch über Nährstoffzugaben, auch wenn sie am Naturstandort eher auf kargen, mineralischen Böden wurzeln. Empfehlenswert ist ein speziell auf die Bedürfnisse abgestimmter Yuccadünger.
Im Winter ist ein Regenschutz für die Krone ratsam, z.B. aus einem großen, durchsichtigen Schirm, einer Plexiglasplatte, einer gespannten Folie o.ä. Der Wurzelbereich darf zwar nass werden, sofern das Wasser dort auch wieder abfließen kann, die Krone sollte aber nicht permanent feucht sein, Wüstenpflanzen vertragen dies zumeist nicht sehr gut. Da die Krone recht ausladend ist kann es etwas aufwendiger werden ein passendes, durchsichtiges Dach über der Pflanze aufzuspannen. Sollte das Exemplar bereits älter und verzweigt sein, so sollte bei viel Niederschlag darauf geachtet werden, dass die Stammverzweigungen recht schnell wieder trocknen, damit sich keine Fäulnis bilden kann. Bei Bedarf kann man dies verbessern, indem man die Yucca an diesen Stellen von den alten Blättern entfernt und sich somit dort nicht so viel Feuchtigkeit halten kann. Je größer die zu Verfügung stehende Erdmasse ist, desto größer und prachtvoller entwickeln sich normalerweise auch die Kronen. Es macht bei Topfkulturen also Sinn möglichst groß zu topfen. Und nochmals der Hinweis bei allen Aktionen rund um die Yucca wegen der gefährlich spitzen Blätter größte Vorsicht walten zu lassen.
Yucca faxoniana bildet zwar langsamer neue Blätter als z.B. Yucca rostrata, trotzdem sprießen auch bei ihr beständig neue Blätter in der Kronenmitte während in etwa ebenso viele Blätter am unteren Rand der Krone absterben. Wem dieses alte Blattkleid nicht gefällt, der kann die abgestorbenen Blätter auch gerne abschneiden. Der eigentlich Stamm ist wunderbar natürlich ausgeprägt und erinnert z.B. an die Haut von Elefanten.
Faxonianas blühen zwar nicht jedes Jahr, wenn sie jedoch im Frühling blühen dann zeigen sich mächtige Blütenstände die durchaus 1-2 Meter groß werden können. Ist die Blüte auf ihrer gewünschten Höhe angelangt entfalten sich wie auch bei anderen Yuccaarten sehr schöne, glockenartige Blüten in reinem Weiß. Yuccabesitzer können sich also über dieses Spektakel freuen, müssen jedoch in Kauf nehmen dass die Krone im Anschluss oftmals dann für gewisse Zeit etwas gerupft aussieht. Erst nach Absterben des fast schon verholzt harten Blütenstandes schieben sich wieder langsam neue Blätter an der Blüte vorbei. Den alten Blütenstand kann man dann mit etwas Kraftaufwand und einer scharfen Gartenschere abschneiden. Leider entwickeln sich bei uns übrigens keine Samen aus den Blüten, da hierzulande die passende Yucca-Motte zur Bestäubung fehlt. Der geradlinige, einstämmige Wuchs ist übrigens keine Selbstverständlichkeit. Ältere Exemplare sind oft verzweigt und wenn man sich richtig alte Exemplare beispielsweise am Naturstandort in Amerika anschaut sieht man durchaus stattliche Bäume mit einer Vielzahl einzelner Kronen. Trotzdem ist es nicht ungewöhnlich dass gerade auch Faxonianas hierzulande jahrzehntelang einstämmig wachsen.
Winterschutz
Yucca faxoniana kommt mit einem Regenschutz über der Krone zumeist prima durch unsere Winter. Wir haben diesem Themenbereich eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit den eigenen Yuccas zu haben.