Kurzcharakteristik
Die Nadelpalme Rhapidophyllum hystrix ist eine buschige und hierzulande immer noch sehr selten anzutreffende Palme, obwohl sie von allen Palmen die höchste Winterhärte besitzt. Das dürfte in erster Linie an der wenig spektakulären Optik liegen, da Nadelpalmen buschförmig wachsen und selten größer als 2,5m werden. Das Wachstum ist dabei recht langsam und es dauert sehr lange bis sich ein bis zu 1m großer Hauptstamm gebildet hat. Dieser ist jedoch nicht zwingend aufrecht, sondern kann auch seitlich kriechen. Er ist dabei von unzähligen langen, namensgebenden Nadeln gesäumt, so dass sich der Palme nur vorsichtig genähert werden sollte. Unter optimalen Bedingungen widerstehen Nadelpalmen kurzfristig für Palmen fast unglaubliche Temperaturen von rund -20 °C. Wir empfehlen aber generell die Palme bereits vorher zu schützen.
Steckbrief
Pflanzung
Bei der Wahl der richtigen Pflanzstelle spielt neben ästhetischen Gesichtspunkten auch das Makro- und das Mikroklima eine wichtige Rolle. Eine Nadelpalme sollte einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen und eine Pflanzung an einer warmen Stelle im Garten kann die Überwinterung vereinfachen. Halbschattige Standorte werden zwar ebenfalls toleriert, allerdings verlängern sich die Blattstiele (vor allem bei schattigem Standort) überproportional, da die Pflanze versucht an Licht zu kommen. Sollte die Palme sehr exponiert und windig gepflanzt werden, so muss der Winterschutz evtl. etwas stärker ausfallen.
Erfreulicherweise sind Nadelpalmen recht anspruchslos was das Substrat betrifft, in das sie gepflanzt werden sollen. So wachsen Nadelpalmen in den meisten Erden relativ problemlos, ideal ist hingegen eine lockere Palmenerde. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen und lieber üppig bemessen sein. Das Pflanzloch sollte also etwas tiefer und breiter als der Wurzelballen sein und mit geeigneter Erde bis zur Unterkante des Wurzelballens aufgefüllt werden. Die freien Stellen seitlich neben dem Wurzelballen verfüllt man ebenfalls mit gewöhnlicher Blumenerde. Wer es perfekt haben möchte kann zur Pflanzung auch das zuvor erwähnte Spezialsubstrat verwenden oder zumindest beimischen. Die im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Spezielle Drainageschichten unterhalb des Wurzelballens (vliesabgedeckte Kiesfilterschicht) sind nur bei extrem schweren Böden mit lange stehendem Wasser von Nöten. Da Nadelpalmen prinzipiell gerne auf feuchten Böden stehen sollte dies also so gut wie nie nötig werden. Gegebenenfalls kann aber bei sehr sandigen Böden eine Aufbesserung des Nährstoffspeichergehalts durch humose Durchmischung nötig sein. Dafür mischt man einfach reichlich Blumenerde unter und verbessert damit das Substrat. Es sollte wie bei allen Pflanzen darauf geachtet werden den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Und bitte aufpassen, Nadelpalmen haben wirklich lange Nadeln an denen man sich leicht verletzen kann. Bei härteren Kontakt brechen diese zwar oft ab, es ist aber sicherlich eine Überlegung wert den Standort so zu wählen, dass keine Kinder oder Tiere unmittelbar gefährdet sind.
Pflege
Nadelpalmen sind zwar nicht die anspruchsvollen Palmen, sie benötigen jedoch vor allem in der Wachstumsperiode zwingend regelmäßige Wassergaben. Bei ausgepflanzten Exemplaren fällt dies aufgrund der größeren zur Verfügung stehenden Erdmasse allerdings geringer aus als wie bei Topfkulturen. Generell sollte öfters gegossen werden, da sich Trockenheitsschäden nur sehr schwer wieder regenerieren. Bitte auch die Wasserversorgung im Winter bedenken, als immergrüner Baum verdunstet die Pflanze auch dann Wasser und versucht dies aus dem Boden nachzuziehen – genaueres dazu in der Rubrik Winterschutz. Der größere Wasserbedarf sollte einen aber nicht dazu verleiten die Palme beständig in Staunässe stehen zu lassen, das vertragen sie wie nahezu alle anderen Palmen auch nicht. Trotzdem, es handelt sich um eine Palmenart die auch am Naturstandort in Amerika zumeist in feuchten Gebieten steht und die sensibel auf zu wenig Wasser reagiert. Also bitte immer schön gießen.
Der Bedarf an Nährstoffen spielt sich im normalen Bereich ab - d.h. die Nadelpalme erfreut sich während der Wachstumsphase über regelmäßige Flüssigdüngung durch einen dafür abgestimmten Palmendünger. Tipp: nicht mehr im Spätsommer düngen, da sich eine Nährstoffüberversorgung im Herbst/Winter negativ auf die Winterhärte auswirken kann.
Winterschutz
Da die die Überwinterung von Nadelpalmen für gewöhnlich zwar nicht schwierig ist, jedoch ohne etwas Erfahrung misslingen kann haben wir diesem Themenbereich eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit den eigenen Palmen zu haben.