Kurzcharakteristik
Die Mazaripalme Nannorrhops ritchiana ist eine urwüchsige Fächerpalme mit meist ausläufertreibenden, kriechenden Stämmen und buschartiger Optik. Sie bleibt - je nach Standort - meistens flach, kann in seltenen Fällen aber auch Höhen über 5 m erreichen. Einen sonnigen Standort im Garten und eine trockene Überwinterung vorausgesetzt ist sie hierzulande frostresistent bis zu ca. -16 °C. An Ihrem Naturstandort trotzt sie noch tieferen Nachttemperaturen, steht jedoch in großer Lufttrockenheit und wird tagsüber stark erwärmt. Sie wächst wild in zumeist kargen, wüstenartigen Gebieten in Pakistan. Dies bedeutet dass sie bei uns vollsonnig und auf gut drainierten, sandigen und/oder kalkhaltigen Böden stehen sollte und ein Regenschutz im Winter angebracht werden muss. Damit passt sie gut zu Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen wie beispielsweise winterharten Wüstenpflanzen. Obacht beim Kauf: oftmals wird von Händlern die Variante 'Silver' angeboten, diese ist aber bisherigen Auspflanzversuchen nach deutlich weniger winterhart als die gewöhnliche Form.
Steckbrief
Pflanzung
Generell sollten Mazaripalmen nur in klimatisch günstigen Lagen ausgepflanzt werden, ein guter, trockener Kronenschutz wird im Winter von Nöten sein. Da sich damit die Pflanz- und zum Teil auch die Pflegeeigenschaften mit denen von Yuccas oder Agaven ähneln kann man sie prima mit diesen Arten in einem Beet vergesellschaften. Der Standort sollte möglichst hell und sonnig sein, der Platzbedarf ausreichend. Sollte man in einer kälteren Region wohnen, so kann es sinnvoll sein die Pflanze an einem wärmeren Standort innerhalb des Gartens zu pflanzen. Idealerweise ist dieser wenig windexponiert, sonnig und recht nah an massereichen Objekten wie z.B. Steinflächen oder Häusern, die viel Wärmeenergie speichern. Pflanzt man exponierter, so muss der Winterschutz evtl. stärker ausfallen.
Die Erde am Standort sollte möglichst gut drainiert, d.h. wasserabfließend sein, so dass keine größere Staunässe entstehen kann. Man verwendet also z.B. eine 50/50-Mischung. 50% bestehen dabei aus lockerer Blumenerde und 50% aus Sand, Kies, Split, o.ä. zur weiteren Auflockerung und damit zum besseren Wasserabfluss. Ist kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause vorhanden, kann man sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat oder Kakteenerde besorgen.
Besteht die Gefahr dass die Mazaripalme einen hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Pflanze, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Eine Hanglage kann sich übrigens durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber absolut kein Muss. Mit Bauschutt aufgefüllte Flächen eignen sich manchmal auch recht gut, da die Böden dort oftmals nicht so verdichtet sind. Wichtig ist nur der schnelle Wasserabfluss und so kann man Mazaripalmen in Topfkulturen auch problemlos in einem geeigneten Spezialsubstrat (siehe unten) ohne weitere mineralische Durchmischung kultivieren, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Es ist jedoch darauf zu achten dass sich in Untersetzern oder Übertöpfen kein Wasser am Boden staut, das vertragen Mazaripalmen überhaupt nicht.
Bei der Freilandpflanzung sollte die Breite und Tiefe des Pflanzloches und damit auch des verbesserten Bodens ausreichend groß gewählt werden. Man gräbt also ein größeres Loch als das Volumen des Topfes vorgibt. Die im Topf bestehende Oberkante sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Das Pflanzloch sollte aber aus dem oben genannten Gründen etwas tiefer und breiter als der vorhandene Wurzelballen ausfallen und mit dem zuvor beschriebenen Substrat versehen sein.
Pflege
Wichtig ist ein vollsonniger Standort, damit sich die Palme richtig entfalten kann. Auch wenn Sie recht gut mit Wachstum auf eine reichliche Wasserversorgung während der Vegetationszeit anspricht, so empfehlen wir zusätzliches Gießen ausgepflanzter Exemplare nur zum Anwachsen oder während sehr trockener Perioden – normalerweise müssen ausgepflanzte Exemplare nicht gegossen werden. Ab dem Spätherbst sollte ein einfacher Regenschutz während der kalten Jahreszeit angebracht werden, beispielsweise aus einer Plexiglasplatte, einer gespannten Folie oder einem umgedrehten Untersetzer. Ein trockener Standort erhöht die Winterhärte signifikant. Dünger kann recht spärlich gegeben werden, als ausgepflanztes Exemplar benötigt sie im Normalfall nur eine geringe Nährstoffzusatzversorgung. Sollte der Boden am Standort jedoch nicht kalkhaltig sein, so empfiehlt sich unbedingt eine kalkhaltige Düngung. Eine geringe Wasserversorgung im Winter ist zwar wichtig, da die Palme als immergrüne Pflanze auch im Winter Wasser verdunstet, trotzdem muss sie möglichst trocken stehen.
Winterschutz
Wir haben diesem Themenbereich eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit den eigenen Palmen zu haben.