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Kumaon-Hanfpalme Trachycarpus takil - die wichtigsten Pflegehinweise

Alle Infos auf einer Seite: Kurzcharakteristik, Steckbrief, Pflanzstandort, Substrat, Pflanzung, Bewässerung, Düngung, Pflege und Überwinterung.

Kumaon-Hanfpalme Trachycarpus takil


Kurzcharakteristik

Die Kumaon-Hanfpalme Trachycarpus takil ist eine weitere interessante Vertreterin der Hanfpalmen, denn sie besitzt zusammen mit Trachycarpus fortunei und Trachycarpus wagnerianus die höchste Kälteresistenz. Umso verblüffender ist die Tatsache dass diese Art bisher kaum in Kultur anzutreffen bzw. erhältlich ist, was aber natürlich primär an den seltenen Wildvorkommen liegt. Sie ähnelt in ihrem Habitus Trachycarpus fortunei stark, hat jedoch etwas weißlichere Blattunterseiten und einen offeneren und nicht ganz so buschigen Kronenwuchs.

Steckbrief

  • Zur Auspflanzung geeignet (Temperaturminimum beachten)
  • Absolutes Temperaturminimum: -18 °C (vor tieferen Temperaturen muss die Pflanze zwingend geschützt werden)
  • Empfohlener Winterschutz ab spätestens -13 °C
  • In Topfkultur Eignung als Terrassen- oder Balkonpflanze mit kühler und heller Überwinterung (am besten 0-15 °C)
  • Eignung ebenfalls zur dauerhaften Kultur im hellen, überkopfverglasten Wintergarten/Atrium mit kühler Überwinterung (am besten 0-15 °C)
  • Maximale Wuchshöhe: selten mehr als 10 m, vereinzelt bis zu 12 m
  • Maximaler Kronendurchmesser: bis zu 3 m
  • Bewässerung: mittel-hoch, bereits länger ausgepflanzte Exemplare benötigen nicht zwingend zusätzliche Wassergaben, wir empfehlen bei hohen Temperaturen allerdings eine reichliche Wasserversorgung
  • Bodenbeschaffenheit: relativ anspruchslos, Garten- bzw. Blumenerde reicht bereits aus.
  • Lichtbedarf: halbschattig - sonnig, direkte Sonne bevorzugt
  • Nährstoffbedarf: mittel - hoch, am besten mit einem Palmendünger


Pflanzung

Bei der Wahl der Pflanzstelle spielt neben ästhetischen Gesichtspunkten auch das Makro- und das Mikroklima eine wichtige Rolle. Die Hanfpalme sollte einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen und eine Pflanzung an einer warmen Stelle im Garten kann die Überwinterung vereinfachen. Halbschattige Standorte werden ebenfalls toleriert, allerdings verlängern sich die Blattstiele (vor allem bei schattigem Standort) überproportional, da die Pflanze versucht an Licht zu kommen. Sollte die Palme sehr exponiert und windig gepflanzt werden, so muss der Winterschutz evtl. etwas stärker ausfallen.

Zur Pflanzung: Glücklicherweise wachsen Hanfpalmen in den meisten Erden problemlos, lediglich konstante Staunässe sollte vermieden werden. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen und lieber üppig bemessen sein. Das Pflanzloch sollte etwas tiefer als der Wurzelballen ausfallen und mit Gartenerde bis zur Unterkante des Wurzelballens aufgefüllt werden. Die freien Stellen seitlich neben dem Wurzelballen verfüllt man ebenfalls mit geeigneter Garten- oder Blumenerde. Wer möchte kann zur Pflanzung auch ein Spezialsubstrat (Palmenerde) verwenden oder zumindest beimischenDie im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Spezielle Drainageschichten unterhalb des Wurzelballens (Kiesfilterschicht) sind nur bei extrem schweren Böden mit lange stehendem Wasser von Nöten. Gegebenenfalls kann bei sehr sandigen Böden eine Aufbesserung des Nährstoffspeichergehalts durch humose Durchmischung nötig sein. Es reicht hierbei den Sand mit Garten- oder Blumenerde zu durchmischen und öfters einmal zu düngen. Auch wenn Trachycarpus sehr tolerant sind was die Regeneration des Wurzelsystems nach einem Verpflanzen betrifft, so sollte man doch darauf achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann anfangs gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. stabiler Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat.

Kumaon-Hanfpalme Trachycarpus takil


Pflege

Die Hanfpalme ist ein relativ anspruchsloser Zeitgenosse, möchte jedoch vor allem in der Wachstumsperiode regelmäßige Wasser- und Nährstoffgaben erhalten. Bei ausgepflanzten Exemplaren fällt dies aufgrund der größeren zur Verfügung stehenden Erdmasse allerdings geringer aus als wie bei Topfkulturen. Man wird aber auch hier feststellen, dass gesunde Hanfpalmen regelrecht das Wasser aus den Boden saugen und öfters gegossen werden müssen. Der größere Wasserbedarf sollte einen zwar nicht dazu verleiten sie beständig in Staunässe stehen zu lassen, denn das vertragen sie nicht, wenn es längere sonnige Wetterphasen gibt sollte aber regelmäßig gewässert werden. Gerade Neupflanzungen sollte man so in den ersten 1-2 Jahren versorgen, bis sich ein ausreichend großes Wurzelsystem gebildet hat, das die Palme autark versorgt. Interessant dabei: die Wurzeln von Hanfpalmen zeigen fast kein Dickenwachstum. Sie verlängern sich zwar und es bilden sich mehr Wurzeln mit steigender Blattanzahl, die einzelne Wurzel wächst aber kaum in der Dicke und besitzt deswegen auch keine Sprengkraft, wie bei manch anderen Bäumen. Somit ist die Gefahr erfreulicherweise minimal dass Palmenwurzeln z.B. Wege beschädigen oder anheben.

Ergänzender Hinweise zur Wasserversorgung: zusammengeklappte Fächerblätter – die einzelnen Segmente sehen dann V-förmig aus – sind oftmals ein Anzeichen für einen Wassermangel, die Palme klappt die Segmente dann als Verdunstungsschutz zusammen. Manchmal können aber auch andere Ursachen hinter diesem Zusammenklappen stecken, z.B. Wurzelschäden o.ä.. Eine Wasserversorgung im Winter ist ebenfalls sehr wichtig, als immergrüner Baum verdunstet die Pflanze auch im Winter Wasser – genaueres dazu auch in der Rubrik Winterschutz. Noch ein Tipp zum Schneiden von Blättern: der äußere Blattkranz der Palme stirbt ganz natürlicherweise sukzessive ab während im Zentrum der Krone beständig neue Blätter sprießen. Das Resultat sind dann vermehrt gelbliche und ausgefranste Blätter an den Außenseiten. Dieses alte Blattkleid können Sie selbstverständlich an der Palme belassen, es ist die natürliche Optik der Palme und schadet ihr überhaupt nicht. Sie können bei gesunden Hanfpalmen jedoch auch problemlos alle Blätter kappen die Ihnen entweder im Weg sind oder die Ihnen nicht mehr gefallen. Die alten Blätter können Sie einfach mit einer Gartenschere abkappen. Bitte nicht zu tief im Stamm abschneiden, sondern maximal bündig mit ihm. Sie können sich zumeist auch an älteren, entweder abgestorbenen oder bereits abgeschnittenen Blattstielen orientieren um die richtige Stelle zu finden. 

Zum Thema Nährstoffversorgung: ausgepflanzte Hanfpalmen muss man nicht zwingend düngen, sofern sie auf nährstoffreichen Böden stehen. Es schadet ihnen jedoch auch nicht, da sie wahrlich keine Kostverächter sind und sich eine gute Nährstoffversorgung positiv auf Wuchs und Blattfärbung auswirkt. Erste Wahl ist ein speziell auf die Ansprüche abgestimmter Hanfpalmendünger. Kleiner Tipp: man sollte spätestens im Juli/August aufhören zu düngen, da eine Düngung im Herbst/Winter die Winterhärte negativ beeinflussen kann.

Winterschutz

Da die Überwinterung von Hanfpalmen für gewöhnlich zwar nicht schwierig ist, jedoch ohne etwas Erfahrung misslingen kann haben wir diesem Themenbereich eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit seinen Palmen zu haben.