Kurzcharakteristik
Die Kretische Dattelpalme Phoenix theophrastii ist neben der Grünen Zwergpalme Chamaerops humilis die Einzige in Europa natürlicherweise vorkommende Palmenart. Ursprünglich auf Kreta und an der südlichen Küste der Türkei vorkommend kann sie dort Höhen von bis zu 15 m erreichen. Wie die meisten Fiederpalmen so besitzt auch diese Art eine beeindruckend schöne Krone aus unzähligen Blättern. Ihr Hauptstamm treibt zumeist mehrere Ausläufer, so dass bereits eine Pflanze einen regelrechten kleinen Palmenhain ausbilden kann. Im Gegensatz zur Echten Dattelpalme sind ihre Früchte jedoch wenig genießbar, die Blätter sehr hart und mit langen Spitzen versehen. Bei unsachgemäßer Annäherung besteht Verletzungsgefahr. Unter allen Phoenixarten kommt die Kretische Dattelpalme am besten mit unserem Klima zurecht und verträgt Fröste bis zu -10 °C - ein sehr guter, beheizter Winterschutz wird aber trotzdem fast überall nötig sein um kalte Winter hierzulande zu überstehen.
Steckbrief
Pflanzung
Bei der Wahl der Pflanzstelle spielt neben ästhetischen Gesichtspunkten auch das Makro- und das Mikroklima eine zentrale Rolle. Die Palme sollte einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen und eine Pflanzung an einer warmen Stelle im Garten kann die Überwinterung vereinfachen. Sollten Sie die Palme sehr exponiert und windig pflanzen, so muss der Winterschutz evtl. noch stärker ausfallen.
Dattelpalmen wachsen in den meisten Erden relativ problemlos (so reicht bei einer Topfkultur theoretisch auch normale Garten- bzw. Blumenerde ohne mineralische Durchmischung aus). Lediglich konstante Staunässe sollte vermieden werden. Deswegen empfiehlt sich bei Freilandpflanzungen zur besseren Drainage (also zum besseren Wasserabfluss) die Erde mineralisch zu durchmischen. Perfekt wäre also die Pflanzung in guter Blumenerde, die noch ein wenig z.B. mit Sand, Split, Kies, o.ä. aufgelockert wird. Wer kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause hat, kann sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat besorgen. Besteht die Gefahr dass die Pflanze einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Palme, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Diesen Aufwand sollte man jedoch nur bei wirklich stark verdichteten, lehmigen und wasserhaltigen Böden durchführen. Oftmals reicht es bereits aus den Bereich um die Palme großflächig auszuheben und mit der obig beschriebenen Substratmischung aufzubessern.
Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen und lieber üppig bemessen sein. Gerade wenn an der Pflanzstelle sehr wasserhaltige, lehmige Böden oder andererseits auch sehr sandige Böden vorherrschen sollten, empfiehlt es sich den Boden großzügig auszutauschen, so dass sich die Pflanze auch in den folgenden Jahren noch in günstiger Erde verwurzelt. Die im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Auch wenn Phoenix recht tolerant sind was die Regeneration des Wurzelsystems nach einem Verpflanzen betrifft, so sollten Sie doch darauf achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen.
Pflege
Die Kretische Dattelpalme ist ein relativ anspruchsloser Zeitgenosse, in Topfkultur reichen ihr je nach Standort normale Wassergaben. Mit Düngergaben sollten sie ebenso verfahren, in regelmäßigen Abständen in normaler, nicht übertriebener Menge (am besten mit einem geeigneten Palmendünger). Sie werden jedoch sehen dass größere Exemplare auch einen größeren Wasserbedarf haben um alle Blätter versorgen zu können. Ausgepflanzt kann nach ein paar Jahren zumeist auf zusätzliche Wassergaben verzichtet werden, auch sind hier Düngergaben nicht mehr von Nöten. Eine Wasserversorgung im Winter ist jedoch gerade bei Topfkulturen wichtig, als immergrüner Baum verdunstet die Pflanze auch im Winter Wasser und muss dies aus möglichst ungefrorenen Töpfen nachziehen können, genaueres hierzu auch in der Rubrik Winterschutz.
Winterschutz
Die Überwinterung von Kretischen Dattelpalmen gelingt für gewöhnlich nur mit gutem Winterschutz, den Sie am besten noch mit einem Pflanzenheizkabel an den kältesten Tagen zusätzlich beheizen. Welche Kabel sich eignen und wie der Winterschutz generell aussehen sollte erfahren Sie auf der Seite: Winterschutz. Wenn Sie die dortigen Hinweise beachten sollten Sie gut gerüstet sein und langfristig Freude mit Ihren Palmen haben.