Kurzcharakteristik
Die Grüne Zwergpalme Chamaerops humilis ist eine Fächerpalme, die zumeist mehrstämmig wächst, dabei oft buschig und selten höher als 5-6m. Die kompakte, dichte Blattkrone besteht aus vielen kleinen, zumeist recht steif abstehenden Fächerblättern. Der Rand des Blattstiels ist dornig gezähnt. Die Zwergpalme stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum und ist an der Mittelmeerküste Westafrikas anzutreffen. Aber auch im südlichen Spanien und Italien ist sie wild anzufinden. Dort wächst sie an trockenen, intensiv besonnten Standorten, gerne auch auf Kalk. In Mitteleuropa ist sie eine beliebte Kübelpflanze, die sonnig bis halbschattig stehen kann. Der Wasserbedarf ist nur mäßig. Die Frostgrenze liegt bei ca. -11 °C. Auspflanzen in Mitteleuropa ist nur mit gutem Schutz z.B. mit einem beheizten Winterschutzbau möglich.
Steckbrief
Pflanzung
Generell sollte man sich das Auspflanzen einer Grünen Zwergpalme sehr genau überlegen. Diese ist eigentlich nur in sehr milden Regionen und/oder mit beheiztem Winterschutz möglich. Sollte man sich dafür entscheiden, so spielt bei der Wahl der Pflanzstelle neben ästhetischen Gesichtspunkten vor allem ein günstiges Makro- und Mikroklima eine wichtige Rolle. Die Palme sollte einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen und eine Pflanzung an einer warmen Stelle im Garten kann die Überwinterung vereinfachen. Halbschattige Standorte werden ebenfalls toleriert, allerdings verlängern sich die Blattstiele (vor allem bei schattigem Standort) überproportional, da die Pflanze versucht an Licht zu kommen. Sollten Sie die Palme sehr exponiert und windig pflanzen, so muss der Winterschutz stärker ausfallen.
Zum Pflanzloch: Glücklicherweise wachsen Zwergpalmen in den meisten Erden relativ problemlos. Somit reicht bei einer Topfkultur normale Blumenerde ohne zusätzliche, mineralische Durchmischung aus. Lediglich konstante Staunässe sollte vermieden werden. Deswegen empfiehlt sich bei Freilandpflanzungen zur besseren Drainage (also zum besseren Wasserabfluss) die Erde mineralisch zu durchmischen. Perfekt wäre also die Pflanzung in Blumenerde, die noch ein wenig z.B. mit Sand, Split, Kies, o.ä. aufgelockert wird. Wer kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause hat, kann sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat o.ä. besorgen. Besteht die Gefahr dass die Pflanze einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Zwergpalme, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Diesen Aufwand sollte man jedoch nur bei wirklich stark wasserhaltigen Böden durchführen. Eine Hanglage kann sich zwar durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber absolut kein Muss. Mit Bauschutt aufgefüllte Flächen eignen sich manchmal auch recht gut, da die Böden dort oftmals nicht so verdichtet sind.
Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen und lieber üppig bemessen sein. Gerade wenn an der Pflanzstelle sehr wasserhaltige, lehmige Böden oder andererseits auch sehr sandige Böden vorherrschen sollten, empfiehlt es sich den Boden großzügig auszutauschen, so dass sich die Pflanze auch in den folgenden Jahren noch in günstiger Erde verwurzelt. Die im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Auch wenn Zwergpalmen recht tolerant sind was die Regeneration des Wurzelsystems nach einem Verpflanzen betrifft, so sollten Sie doch darauf achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann anfangs gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. stabiler Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat. Achtung, die Pflanze hat scharfe Dornen an den Blattstielen.
Pflege
Die Grüne Zwergpalme Chamaerops humilis ist ein ziemlich genügsamer Zeitgenosse, Der Wasserbedarf ist jedoch bei Topfkulturen durchaus nicht zu verachten, so dass regelmäßig gegossen werden sollte. Im Winter zwar weniger, aber ganz vergessen darf man dies auf keinen Fall. Ausgepflanzt muss man spätestens nach ein paar Jahren nicht mehr zugießen, da die Pflanze auch am Naturstandort gewohnt ist trockene Phasen durchzustehen. Neupflanzungen sollte man aber in den ersten 1-2 Jahren regelmäßig versorgen, bis sich ein ausreichend großes Wurzelsystem gebildet hat, das die Palme autark versorgt.
Wie recht oft bei Pflanzen, die auf kargen Böden stehen gilt auch bei Grünen Zwergpalmen, dass der Nährstoffbedarf eher gering ist. Das heißt umgekehrt dass man nicht allzu oft düngen muss. Gerade ausgepflanzt reicht es vollkommen aus ab und zu einen speziell abgestimmten Palmendünger und/oder Kalkgranulat auszubringen. Topfkulturen sollten hingegen regelmäßig mit einem Palmendünger gedüngt werden. Generell wird man sehen dass auch Grüne Zwergpalmen auf eine Düngung positiv in der Wuchsgeschwindigkeit ansprechen. Diese bleibt trotzdem gering und bewegt sich nur selten in einer Wachstumsregion von über 10cm pro Jahr. Kleiner Tipp: man sollte spätestens im Juli/August aufhören zu düngen, da eine Düngung im Herbst/Winter die Winterhärte negativ beeinflussen kann.
Noch ein Tipp zum Schneiden von Blättern: der äußere Blattkranz der Palme stirbt ganz natürlicherweise sukzessive ab während im Zentrum der Krone beständig neue Blätter sprießen. Das Resultat sind dann vermehrt gelbliche und ausgefranste Blätter an den Außenseiten. Dieses alte Blattkleid kann man selbstverständlich an der Palme belassen, es ist die natürliche Optik der Palme und schadet ihr überhaupt nicht. Man kann bei gesunden Zwergpalmen jedoch auch problemlos alle Blätter kappen die entweder im Weg sind oder die einem nicht mehr gefallen. Die alten Blätter kann man einfach mit einer Gartenschere abkappen. Bitte nicht zu tief im Stamm abschneiden, sondern maximal bündig mit ihm. Man kann sich zumeist auch an älteren, entweder abgestorbenen oder bereits abgeschnittenen Blattstielen orientieren um die richtige Stelle zu finden. Und bitte immer vorsichtig agieren, die Pflanzenstiele haben jede Menge gebogener Dornen die sehr unangenehm sind.
Winterschutz
Die Überwinterung von Grünen Zwergpalmen gelingt für gewöhnlich nur mit einem guten, evtl. sogar beheizten Winterschutz , es sei denn die Pflanze steht an einem sehr günstigen Standort oder es ist ein milder Winter, Wir haben diesem Themenbereich deswegen eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet sollte man gut gerüstet sein um langfristig Freude mit seinen Palmen zu haben.