Kurzcharakteristik
Die Blaue Nadelpalme Trithrinax campestris ist eine kraftvolle, ausläufertreibende Palme mit unverwechselbarer Optik. Achtung: Ältere Exemplare können unnahbare Bollwerke sein - mit sehr langen Stacheln am kompletten Stamm und harten Blättern mit Dornenspitzen. Im Umgang mit der Palme ist Vorsicht geboten, es besteht bei unvorsichtiger Handhabe Verletzungsgefahr. Die Blätter mit fast schon metallischer Haptik sind so hart, dass sie die Palme wie eine Skulptur erscheinen lassen. Die Blaue Nadelpalme ist ein sehr robuster Vertreter ihrer Art, verlangt aber gut drainierte Böden und eine recht trockene Überwinterung. Am Naturstandort in Argentinien steht sie in äußerst trockenen Waldgebieten. Sie ist in Kultur bisher sehr selten anzutreffen und ein Juwel für jeden Exotenliebhaber, das allerdings auch Aufmerksamkeit vor allem hinsichtlich eines gut durchdachten Winterschutzes erfordert.
Steckbrief
Pflanzung
Generell sollten Blaue Nadelpalmen nur in klimatisch günstigen Lagen ausgepflanzt werden, ein guter, trockener Winterschutz wird vermutlich immer von Nöten sein. Bei der Wahl der Pflanzstelle spielt neben ästhetischen Gesichtspunkten auch das Makro- und das Mikroklima eine wichtige Rolle. Die Palme sollte einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen und eine Pflanzung an einer warmen Stelle im Garten kann die Überwinterung vereinfachen. Sollten die Palme sehr exponiert und windig gepflanzt, so muss der Winterschutz evtl. noch etwas stärker ausfallen.
Die Erde am Standort sollte ähnlich wie bei Agaven und Yuccas sehr gut drainiert, d.h. wasserabfließend sein, so dass keine größere Staunässe entstehen kann. Man verwendet also z.B. eine 50/50-Mischung. 50% bestehen dabei aus lockerer Blumenerde bzw. einer Palmenerde und 50% aus Sand, Kies, Split, o.ä. zur weiteren Auflockerung und damit zum besseren Wasserabfluss. Ist kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause vorhanden, kann man sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat oder Kakteenerde besorgen. Wer der Pflanze noch mehr Gutes tun möchte, der mischt noch etwas Kalk unter. Besteht die Gefahr dass die Palme einen höheren Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Trithrinax, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Eine Hanglage kann sich übrigens durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber kein Muss. Mit Bauschutt aufgefüllte Flächen eignen sich manchmal auch recht gut, da die Böden dort oftmals nicht so verdichtet sind. Trithrinax wächst jedoch auch in gewöhnlicher Erde, wichtig ist nur der schnelle Wasserabfluss. So kann man sie in Topfkulturen auch problemlos in einem geeigneten Spezialsubstrat ohne weitere mineralische Durchmischung kultivieren, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Es ist jedoch darauf zu achten dass sich in Untersetzern oder Übertöpfen kein Wasser am Boden staut, das verträgt sie überhaupt nicht. Auch wenn Blaue Nadelpalmen recht tolerant sind was die Regeneration des Wurzelsystems nach einem Verpflanzen betrifft, so sollte man doch darauf achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann anfangs gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. stabiler Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat. Dabei sollte man aber immer sehr behutsam vorgehen, da die Palme viele, sehr harte Stachel besitzt.
Pflege
Wichtig ist ein vollsonniger Standort, damit sich die Palme richtig entfalten kann. Auch wenn Sie recht gut mit Wachstum auf eine reichliche Wasserversorgung während der Vegetationszeit anspricht, so empfehlen wir zusätzliches Gießen ausgepflanzter Exemplare nur zum Anwachsen oder während sehr trockener Perioden – normalerweise müssen ausgepflanzte Exemplare nicht gegossen werden. Ab dem Herbst sollte ein einfacher Regenschutz während der kalten Jahreszeit angebracht werden, beispielsweise aus einer Plexiglasplatte, einer gespannten Folie oder einem umgedrehten Untersetzer. Ein trockener Standort erhöht die Winterhärte signifikant. Dünger kann recht spärlich gegeben werden, als ausgepflanztes Exemplar benötigt sie im Normalfall nur sehr selten eine Nährstoffzusatzversorgung. Wenn, dann am besten einen Kalkdünger zugeben. Eine sehr geringe Wasserversorgung im Winter ist zwar im Topf wichtig, da die Palme als immergrüne Pflanze auch im Winter Wasser verdunstet, trotzdem muss sie möglichst trocken stehen. Freilandpflanzungen sollten in den kältesten Monaten komplett trocken stehen.
Winterschutz
Zentral wichtig ist eine recht trockene Überwinterung. Wir haben diesem Themenbereich eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit seinen Pflanzen zu haben.