Kurzcharakteristik
Die Pinie Pinus pinea ist aus dem Mittelmeerraum nicht wegzudenken und gehört dort an solch prachtvollen Küstenabschnitten wie beispielsweise der Côte d' Azur zum hinreißenden Landschaftsbild. Charakteristisch für ihren Habitus ist die schirmförmige Krone, die sich weit ausladend über einen charaktervoll und individuell ausgeprägten Stamm spannt. Dass sie hierzulande nicht schon viel häufiger in Gärten und Parks anzutreffen ist liegt weniger an ihrem langsamen Wuchs sondern in erster Linie natürlich an ihrer begrenzten Frosttoleranz. Ältere Exemplare können zwar auch einmal kurzfristige Temperaturen von unter -15 °C aushalten, zumeist stellt diese Temperatur je nach Feuchtigkeitsgehalt der Luft aber den Schwellenwert dar, den es nicht zu unterschreiten gilt. Durch das langsame Wachstum können Pinien in den kältesten Nächten über viele Jahre mit einem passenden Winterschutz geschützt werden, jedoch werden sie für die Schutzmaßnahmen irgendwann trotzdem zu groß sein, so dass die Pflanze nur an günstigen Standorten in einem milden Weinbergklima gepflanzt werden sollte.
Steckbrief
Pflanzung
Wie bereits zuvor erwähnt sollten Pinien hierzulande nur in den mildesten Regionen gepflanzt werden. Der Standort sollte gewährleisten dass keine Temperaturen unterhalb von -15 °C zu erwarten sind und dass sich Dauerfrostperioden in Grenzen halten (ansonsten muss die Pflanze zur Vermeidung von Frosttrocknis im Winter kräftig gemulcht und ab und an gegossen werden). Der Standort sollte zudem möglichst hell und vollsonnig sein, und der Platzbedarf ausreichend. Bedenken Sie dass eine Pinie im Laufe der Jahre und Jahrzehnte durchaus ausladend werden kann. Die Ansprüche an das Substrat sind dabei recht einfach zu erfüllen. Pinien sind nicht besonders anspruchsvoll, es empfiehlt sich jedoch sie auf eher lockeren Böden zu pflanzen, die zum schnelleren Wasserabfluss mineralisch durchmischt sind. Pinien mögen zwar Feuchtigkeit im Boden, jedoch keine Staunässe, also beständiges Unterwassersetzen und damit einen Sauerstoffabschluss an den Wurzeln. Bei einer Topfkultur reicht ein Spezialsubstrat (siehe unten) ohne zusätzliche, mineralische Durchmischung aus. Lediglich konstante Staunässe sollte vermieden werden. Deswegen empfiehlt sich bei Freilandpflanzungen zur besseren Drainage (also zum besseren Wasserabfluss) die Erde mineralisch zu durchmischen. Perfekt wäre also die Pflanzung in einem geeigneten Substrat, das noch ein wenig z.B. mit Sand, Split, Kies, o.ä. aufgelockert wird. Wer kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause hat, kann sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat besorgen. Besteht die Gefahr dass die Pflanze einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Pflanze, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Diesen Aufwand sollte man jedoch nur bei wirklich stark verdichteten, lehmigen und wasserhaltigen Böden durchführen. Oftmals reicht es bereits aus den Bereich um die Pinie großflächig auszuheben und mit der obig beschriebenen Substratmischung aufzubessern. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte somit der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen und lieber üppig bemessen sein. Gerade wenn an der Pflanzstelle sehr wasserhaltige, lehmige Böden oder andererseits auch sehr sandige Böden vorherrschen sollten, empfiehlt es sich den Boden großzügig auszutauschen, so dass sich die Pflanze auch in den folgenden Jahren noch in günstiger Erde verwurzelt. Die im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Bitte immer darauf achten den Wurzelbereich ohne große Schäden in das Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann bei Neupflanzungen anfangs gegen Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. stabiler Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat. Dabei aber bitte nicht die Pfahlwurzel verletzen.
Pflege kompakt
Am wichtigsten zur erfolgreichen Kultivierung ist ein sonniger Standort in einer milden Region. Daneben mag die Pinie durchaus Feuchtigkeit im Boden, jedoch keine Staunässe. Am Anfang sollten Neupflanzungen also immer wieder gegossen werden, im Laufe der Jahre wird dies zumeist nicht mehr nötig sein, da die tiefreichenden Wurzeln Feuchtigkeit suchen und normalerweise auch finden. Generell steht sie lieber auf nährstoffarmen Böden und sollte nur ab & zu gedüngt werden, am besten mit einem geeigneten Koniferen-Dünger. Immergrüne Pflanzen verdunsten auch im Winter Wasser und müssen dieses aus den Wurzeln nachführen können, es sollte bei sonnigen Stand also auch im Winter immer mal wieder gegossen werden. Außerdem kann man den Wurzelbereich mit Rindenmulch etwas isolieren um es der Pflanze auch bei Frost zu ermöglichen Wasser aufzunehmen.
Winterschutz
Pinien sollten nur in wintermilden Regionen an einem sonnigen Standort gepflanzt werden. Wichtig ist es darauf zu achten dass die Pflanze gerade bei sonnigen Stand an Wasser aus dem Boden kommt, es empfiehlt sich also den Wurzelbereich im Winter etwas zu isolieren, beispielsweise mit Rindenmulch. Daneben kann sich an den kältesten Tagen ein Vlies lohnen, der aber immer nur kurzfristig angebracht werden sollte. Warum dies so ist erfahren Sie auf unserer allgemeinen Seite zum Thema Winterschutz. Wenn Sie die dortigen Hinweise beachten sollten Sie gut gerüstet sein um langfristig Freude mit Ihren Koniferen zu haben.