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Weißer Maulbeerbaum Morus alba - die wichtigsten Pflegehinweise

Alle Infos auf einer Seite: Kurzcharakteristik, Steckbrief, Pflanzstandort, Substrat, Pflanzung, Bewässerung, Düngung, Pflege und Überwinterung


Kurzcharakteristik

Der Weiße Maulbeerbaum Morus alba, kurz auch nur Weiße Maulbeere genannt, stammt aus Asien, wird jedoch schon mindestens seit der Römerzeit auch in Europa kultiviert. Weiße Maulbeerbäume sind Schwarzen Maulbeerbäumen sehr ähnlich, sie besitzen jedoch eine etwas höhere Kälteresistenz, was sie für eine größere Anzahl unterschiedlicher Standorte interessant macht. Allerdings sind die Früchte im Gegensatz zur Schwarzen Maulbeere etwas weniger aromatisch im Geschmack. Die Früchte eignen sich aber prima für Marmeladen oder auch im getrockneten Zustand als Snack zwischendruch. Frisch gernetet sollten sie jedoch entweder direkt gegessen oder zügig verabeitet werden - im Gegensatz zu den meisten anderen Früchten sind Maulbeeren nach dem Pflücken nur sehr kurz haltbar. 

Steckbrief

  • zur Auspflanzung geeignet (Temperaturminimum beachten)
  • Absolutes Temperaturminimum: je nach Sorte bis zu - 20°C (vor tieferen Temperaturen muss die Pflanze zwingend geschützt werden)
  • Empfohlener thermischer Winterschutz ab spätestens -16 °C, junge Pflanzen schon früher schützen. Bitte die Hinweise unter 'Winterschutz' beachten
  • In Topfkultur Eignung als Terrassen- oder Balkonpflanze mit kühlerer Überwinterung. Verträgt auch außen im Topf stehend etwas Frost. Je größer der Topf, desto näher kommt man der Kälteresistenz ausgepflanzter Exemplare
  • Maximale Wuchshöhe: je nach Sorte von 5m - 15m
  • Bewässerung: mittel
  • Bodenbeschaffenheit: relativ anspruchslos, am besten eine gute Blumenerde verwenden und mineralisch durchmischen, siehe Abschnitt 'Pflanzung'
  • Lichtbedarf: sonnig
  • Nährstoffbedarf: mittel, am besten mit einem Obstbaumdünger


Pflanzung

Es gelten für Weiße Maulbeerbäume nahezu die gleichen Hinweise wie für Schwarze Maulbeerbäume. Allerdings erlaubt die etwas höhere Kälteresistenz auch die Pflanzung außerhalb des Weinbergklimas. Dennoch sollten Maulbeerbäume generell eher in milderen Regionen gepflanzt werden, denn sie sind ausgeprägt wärmeliebend. Der Standort sollte also möglichst hell und vollsonnig sein. Idealerweise zusätzlich etwas windgeschützt und in kälteren Regionen gegebenenfalls recht nah an massereichen Objekten wie z.B. Steinflächen oder Häusern, die viel Wärmeenergie speichern und abstrahlen. Der Platzbedarf des späteren Baumes je nach Sorte von einigen Metern sollte bedacht werden. 

Die Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit sind eher gering. Im Idealfall steht der Maulbeerbaum auf humushaltigen, nährstoffreichen Böden. Hier kann aber auch mit einem geeigneten Dünger nachgeholfen werden. Länger stehendes Wasser an den Wurzeln sollte wie bei den meisten Pflanzen vermieden werden. Die Maulbeere mag zwar durchaus feuchte Böden, permanent stehendes Wasser vertragen die Wurzeln jedoch nicht. Bei stark verdichteten, lehmigen Böden sollte man also auf jeden Fall den Boden austauschen oder zumindest aufbessern. Dafür gräbt man ihn großflächig um und durchmischt ihn mit Blumenerde und mineralischen Zusätzen wie beispielsweise Kies, Sand, Split o.ä. Dies sorgt für einen schnelleren Wasserabfluss und verhindert dass die Wurzeln der Pflanze längere Zeit unter Wasser stehen. Ist die Gefahr trotzdem noch zu groß dass Staunässe zum Problem wird, so kann man tiefer ausheben und eine dickere Bodenlage aus vliesabgedeckten Kies einbringen, in die das Wasser aus dem Bereich des Wurzelballens abfließen und einsickern kann. Im Normalfall sollte solch eine zusätzliche Maßnahme jedoch nicht nötig werden. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte generell ausreichend groß gewählt und rings um den eingesetzten Wurzelballen mit lockerer Erde verfüllt werden. Die im Topf bestehende Oberkante sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Achten Sie bei der Pflanzung aus Gründen des Wurzelschutzes auch immer darauf den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann anfangs beispielsweise gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. einem stabilen Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat.

In Topfkulturen können Maulbeerbäume auch problemlos in Blumenerde kultiviert werden, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Achten Sie darauf dass sich in Untersetzern oder Übertöpfern kein Wasser am Boden staut. 


Pflege kompakt

Der Maulbeerbaum stellt erfreulicherweise recht wenig Ansprüche an seinen Eigentümer. Im Laufe der Jahre muss er normalerweise nicht mehr zugegossen werden, gerade aber Neupflanzungen sollten in den ersten Jahren regelmäßige, normale Wassergaben erhalten. Eine 'normale' Wassermenge bedeutet dabei dass der Baum nach Abtrocknen der Erde gegossen werden kann, jedoch nicht beständig unter Wasser gesetzt werden sollte. Nährstoffe werden dankbar aufgenommen, sollten jedoch nur im Frühjahr und Sommer gegeben werden um die Winterhärte nicht abzusenken. Empfehlenswert ist die Nährstoffzugabe mit einem geeigneten Obstbaumdünger.

Winterschutz

Weiße Maulbeerbäume sind wie bereits erwähnt winterhärter als ihre schwarzen Verwandten. In einer nicht allzu kalten Region an warmer Stelle gepflanzt sollten sie gut durch unsere Winter kommen. Kleinere Exemplare und Neupflanzungen sind dabei eher zu schützen als alteingesessene Artgenossen. Falls die Tiefstwerte dennoch einen Schutz nötig machen empfehlen wir einen Blick auf unsere ausführliche Themenseite Winterschutz. Wenn Sie die dortigen Hinweise beachten sollten Sie gut gerüstet sein um langfristig Freude mit Ihren Pflanzen zu haben.