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Schwarzer Maulbeerbaum Morus nigra - die wichtigsten Kauf- und Pflegehinweise

Alle Infos auf einer Seite: Kurzcharakteristik, Steckbrief, Pflanzstandort, Substrat, Pflanzung, Bewässerung, Düngung, Pflege und Überwinterung


Kurzcharakteristik

Der Schwarze Maulbeerbaum Morus nigra, kurz auch nur Schwarze Maulbeere genannt, stammt zwar ursprünglich aus Asien, wurde jedoch bereits schon vor 2.000 Jahren von den Griechen und Römern in Europa kultiviert. Nach seiner Hochzeit vor einigen Jahrhunderten wurde es stiller um den Baum und er geriet in Mitteleuropa zunehmend in Vergessenheit. Mittlerweile wird er jedoch wieder häufiger auch in Deutschland ausgepflanzt und efreut seine Besitzer zuverlässig mit einer reichhaltigen Ernte. Maulbeeren sehen dabei den Brombeeren recht ähnlich und sind auch geschmacklich mit ihnen 'verwandt', besitzen jedoch ein ganz eigenes Aroma. Die Früchte eignen sich prima für Marmeladen oder auch im getrockneten Zustand als Snack zwischendruch. Frisch gernetet sollten sie jedoch entweder direkt gegessen oder zügig verabeitet werden - im Gegensatz zu den meisten anderen Früchten sind sie roh nur sehr kurz haltbar. Die Früchte des Schwarzen Maulbeerbaums sind übrigens etwas aromatischer als die des Weißen Maulbeerbaums Morus nigra, dafür sollte Morus nigra jedoch nur in wärmeren Regionen (Weinbauklima) ausgepflanzt werden.

Steckbrief

  • zur Auspflanzung geeignet (Temperaturminimum beachten)
  • Absolutes Temperaturminimum: je nach Sorte bis zu -18 °C (vor tieferen Temperaturen muss die Pflanze zwingend geschützt werden)
  • Empfohlener thermischer Winterschutz ab spätestens -15 °C, junge Pflanzen schon früher schützen. Bitte die Hinweise unter 'Winterschutz' beachten
  • In Topfkultur Eignung als Terrassen- oder Balkonpflanze mit kühlerer Überwinterung. Verträgt auch außen im Topf stehend etwas Frost. Je größer der Topf, desto näher kommt man der Kälteresistenz ausgepflanzter Exemplare
  • Maximale Wuchshöhe: je nach Sorte von 5m - 15m
  • Bewässerung: mittel
  • Bodenbeschaffenheit: relativ anspruchslos, am besten eine gute Blumenerde verwenden und mineralisch durchmischen, siehe Abschnitt 'Pflanzung'
  • Lichtbedarf: sonnig
  • Nährstoffbedarf: mittel, am besten mit einem Obstbaumdünger


Pflanzung

Generell sollte man Schwarze Maulbeerbäume Morus nigra nur in wintermilden Regionen pflanzen. Der Standort sollte dabei möglichst hell und sonnig sein, die Bäume lieben warme Standorte. Idealerweise steht er also etwas windgeschützt und in kälteren Regionen gegebenenfalls recht nah an massereichen Objekten wie z.B. Steinflächen oder Häusern, die viel Wärmeenergie speichern und abstrahlen. Der Platzbedarf des späteren Baumes je nach Sorte von einigen Metern sollte bedacht werden. 

Die Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit sind eher gering. Im Idealfall steht der Maulbeerbaum auf humushaltigen, nährstoffreichen Böden. Hier kann aber auch mit einem geeigneten Dünger nachgeholfen werden. Länger stehendes Wasser an den Wurzeln sollte wie bei den meisten Pflanzen vermieden werden. Die Maulbeere mag zwar durchaus feuchte Böden, permanent stehendes Wasser vertragen die Wurzeln jedoch nicht. Bei stark verdichteten, lehmigen Böden sollte man also auf jeden Fall den Boden austauschen oder zumindest aufbessern. Dafür gräbt man ihn großflächig um und durchmischt ihn mit einer guten Blumenerde und mineralischen Zusätzen wie beispielsweise Kies, Sand, Split o.ä. Dies sorgt für einen schnelleren Wasserabfluss und verhindert dass die Wurzeln der Pflanze längere Zeit unter Wasser stehen. Ist die Gefahr trotzdem noch zu groß dass Staunässe zum Problem wird, so kann man tiefer ausheben und eine dickere Bodenlage aus vliesabgedeckten Kies einbringen, in die das Wasser aus dem Bereich des Wurzelballens abfließen und einsickern kann. Im Normalfall sollte solch eine zusätzliche Maßnahme jedoch nicht nötig werden. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte generell ausreichend groß gewählt und rings um den eingesetzten Wurzelballen mit lockerer Erde verfüllt werden. Die im Topf bestehende Oberkante sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Achten Sie bei der Pflanzung aus Gründen des Wurzelschutzes auch immer darauf den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann anfangs beispielsweise gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. einem stabilen Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat.

In Topfkulturen können Maulbeerbäume in einer guten Blumenerde kultiviert werden, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Achten Sie darauf dass sich in Untersetzern oder Übertöpfern kein Wasser am Boden staut. 


Pflege kompakt

Der Maulbeerbaum stellt erfreulicherweise recht wenig Ansprüche an seinen Eigentümer. Im Laufe der Jahre muss er normalerweise nicht mehr zugegossen werden, gerade aber Neupflanzungen sollten in den ersten Jahren regelmäßige, normale Wassergaben erhalten. Eine 'normale' Wassermenge bedeutet dabei dass der Baum nach Abtrocknen der Erde gegossen werden kann, jedoch nicht beständig unter Wasser gesetzt werden sollte. Nährstoffe werden dankbar aufgenommen, sollten jedoch nur im Frühjahr und Sommer gegeben werden um die Winterhärte nicht abzusenken. Empfehlenswert ist die Nährstoffzugabe mit einem geeigneten Obstbaumdünger.

Winterschutz

Schwarze Maulbeerbäume sollten nur in klimatisch günstigen Regionen ausgepflanzt werden, beispielsweise im Weinbergklima an einem windgeschützten, sonnigen Platz. Jungpflanzen sind noch nicht ganz so hart wie ältere Exemplare, am besten pflanzt man somit keine Sprösslinge sondern bereits mind. 5 Jahre alte Exemplare. Falls die Tiefstwerte dennoch einen Schutz nötig machen empfehlen wir einen Blick auf unsere ausführliche Themenseite Winterschutz. Wenn Sie die dortigen Hinweise beachten sollten Sie gut gerüstet sein um langfristig Freude mit Ihren Pflanzen zu haben.