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Olivenbaum Olea europaea - die wichtigsten Pflegehinweise

Alle Infos auf einer Seite: Kurzcharakteristik, Steckbrief, Pflanzstandort, Substrat, Pflanzung, Bewässerung, Düngung, Pflege und Überwinterung


Kurzcharakteristik

Der Olivenbaum Olea europaea ist nicht nur der Produzent der weltbekannten Olivenfrucht, er ist auch für sich gesehen ein wunderschöner Baum. Charakteristisch ist sein knorriger, oftmals auch verdrehter Wuchs mit den lanzettartigen Blättern. Olivenbäume können dabei ein Alter von über 1000 Jahren erreichen. Er sollte immer sehr hell stehen, ist ansonsten aber ein anspruchsloser Zeitgenosse. Die Pflanze kann sehr lange in großen Kübeln kultiviert werden, hierbei sollte bei sonnigem Standort jedoch öfters gegossen werden, Staunässe ist aber auf jeden Fall zu vermeiden.

Steckbrief

  • zur Auspflanzung geeignet (Temperaturminimum beachten)
  • Absolutes Temperaturminimum: -16 °C (vor tieferen Temperaturen muss die Pflanze zwingend geschützt werden)
  • Empfohlener Winterschutz ab spätestens -12 °C, Informationen dazu auch in der Rubrik 'Winterschutz'
  • In Topfkultur Eignung als Terrassen- oder Balkonpflanze mit kühler und heller Überwinterung (am besten 0-15 °C). In sehr großen Kübeln kann der Baum auch ganzjährig außen im Topf stehen bleiben
  • Eignung ebenfalls zur dauerhaften Kultur im hellen, überkopfverglasten Wintergarten/Atrium mit kühler Überwinterung (am besten 0-15 °C)
  • Maximale Wuchshöhe: selten mehr als 6m, kann aber auch durch Rückschnitt dauerhaft auf 2-3m Höhe gehalten werden
  • Maximaler Kronendurchmesser: selten mehr als ca. 5m
  • Bewässerung: gering-mittel
  • Bodenbeschaffenheit: relativ anspruchslos, am besten ein geeignetes Spezialsubstrat (siehe unten) verwenden
  • Lichtbedarf: sonnig
  • Nährstoffbedarf: mittel, am besten mit einem geeigneten Dünger


Pflanzung

Bei der Wahl der Pflanzstelle spielt neben ästhetischen Gesichtspunkten auch das Makro- und das Mikroklima eine wichtige Rolle. Die Olive sollte einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen und eine Pflanzung an einer warmen Stelle im Garten kann die Überwinterung vereinfachen. Sollte die Olive sehr exponiert und windig gepflanzt werden, so muss der Winterschutz evtl. etwas stärker ausfallen.

Zum Glück wachsen Olivenbäume in den meisten Erden relativ problemlos, es empfiehlt sich jedoch gerade bei Neupflanzungen auf eine hochwertige, frische Erde zu setzen um das Anwachsen auf dem neuen Boden zu erleichtern. Die Erde am Standort sollte möglichst gut drainiert, d.h. wasserabfließend sein, so dass keine größere Staunässe entstehen kann. Bei einer Topfkultur reicht eine gute Blumenerde ohne zusätzliche, mineralische Durchmischung aus. Lediglich konstante Staunässe sollte vermieden werden. Deswegen empfiehlt sich bei Freilandpflanzungen zur besseren Drainage (also zum besseren Wasserabfluss) die Erde mineralisch zu durchmischen. Perfekt wäre also die Pflanzung in einem geeigneten Spezialsubstrat, das noch ein wenig z.B. mit Sand, Split, Kies, o.ä. aufgelockert wird. Wer kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause hat, kann sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat besorgen. Besteht die Gefahr dass der Olivenbaum einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Olive, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Dies ist aber wirklich nur bei außergewöhnlichen Bodensituationen von Nöten. Eine Hanglage kann sich übrigens durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber absolut kein Muss. Mit Bauschutt aufgefüllte Flächen eignen sich manchmal auch recht gut, da die Böden dort oftmals nicht so verdichtet sind. In Topfkulturen bitte darauf achten dass sich in Untersetzern oder Übertöpfen kein Wasser am Boden staut, das vertragen Olivenbäume schlecht.

Bei der Freilandpflanzung sollte die Breite und Tiefe des Pflanzloches und damit auch des verbesserten Bodens ausreichend groß gewählt werden. Man gräbt also ein etwas größeres Loch als das Volumen des Topfes vorgibt. Die im Topf bestehende Oberkante sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Das Pflanzloch sollte aber aus dem oben genannten Gründen etwas tiefer und breiter als der vorhandene Wurzelballen ausfallen den Wurzelballen mit dem zuvor beschriebenen Substrat umschließen. Gegebenenfalls kann bei sehr sandigen Böden eine Aufbesserung des Nährstoffspeichergehalts durch humose Durchmischung nötig sein (also kräftig Erde untermischen). Auch wenn Olivenbäume recht tolerant sind was die Regeneration des Wurzelsystems betrifft, so sollten Sie doch darauf achten den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann anfangs gerade bei kleineren Pflanzen gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. einem Stab nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat.


Olivenbaum Olea europaea


Pflege

Der Olivenbaum ist ein relativ anspruchsloser Zeitgenosse. In Topfkultur reichen ihm je nach Standort normale Wassergaben, er freut sich jedoch im Hochsommer über eine reichhaltige Wasserversorgung (sofern das überschüssige Wasser auch wieder gut ablaufen kann). Der Nährstoffbedarf hängt u.a. von der Jahreszeit, dem Standort und dem Alter der Pflanze ab, Eine regelmäßige Nährstoffzufuhr vom Frühling bis in den Sommer mit einem geeigneten Dünger ist gerade bei Topfkulturen jedoch ratsam. Empfehlenswert ein speziell auf die Bedürfnisse von Olea europaea abgestimmter Olivenbaumdünger. Ausgepflanzt kann nach ein paar Jahren zumeist auf zusätzliche Wassergaben verzichtet werden, auch sind hier Düngergaben nicht mehr zwingend von Nöten. Eine Wasserversorgung im Winter ist gerade bei Topfkulturen wichtig, als immergrüner Baum verdunstet die Pflanze auch im Winter Wasser und muss dies aus möglichst ungefrorenen Töpfen nachziehen können. Der Wasserbedarf ist jedoch im Winter gering. In Freilandkultur profitiert diese Art deswegen auch von der ihrem geringen Wasserbedarf in der kalten Jahreszeit, so dass sie auch einmal mit Dauerfrostperioden klar kommt. 

Auf eines muss man hierzulande jedoch verzichten: auch wenn selbst ältere Olivenbäume noch sehr schön blühen können - die recht langsam aus den Blüten heranwachsenden Oliven werden hierzulande leider so gut wie nie reif. Dafür fehlt es fast immer an monatelang konstanter Sonne und Hitze.

Olivenbaum Olea europaea


Winterschutz

Da die Überwinterung von Olivenbäumen für gewöhnlich zwar nicht schwierig ist, jedoch ohne etwas Erfahrung misslingen kann, haben wir diesem Themenbereich eine eigene, sehr ausführliche Seite gewidmet: Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit seinen Pflanzen zu haben.