Kurzcharakteristik
Die Kiwi-Pflanze Actinidia deliciosa ist eine ursprünglich aus China stammende Schlingpflanze, die vor allem durch Kultivierung und Züchtungen in Neuseeland zu ihrer heutigen Erscheinungsform herangereift ist. An der richtigen Stelle im Garten gepflanzt und mit ausreichenden Rankmöglichkeiten versehen besticht sie durch ihre problemlose Kultivierung und einen zuverlässigen Fruchtstand. Schön dass sie dabei auch noch dekorativ aussieht und durch den dichten Wuchs im Sommer sogar als ansprechender Sichtschutz fungieren kann.
Steckbrief
Pflanzung
Bei der Wahl der Pflanzstelle spielt neben ästhetischen Gesichtspunkten auch das Makro- und das Mikroklima eine wichtige Rolle. Wie bei den meisten anderen Südfrüchten reifen auch Kiwis am besten an einem warmen Standort aus. Die Pflanze sollte also einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen, eine Pflanzung an einer warmen Stelle im Garten kann außerdem die Überwinterung vereinfachen. Halbschattige Standorte werden zumeist ebenfalls toleriert, der Sonne sollte es aber dementsprechend möglich sein den halben Tag über die Pflanze zu bescheinen.
Glücklicherweise wachsen Kiwis in den meisten Erden relativ problemlos, es sollte jedoch auf extrem lehmhaltige, stark verdichtete oder auch kalkhaltige Böden verzichtet werden. Sollten Sie diese Böden an der gewünschten Pflanzstelle vorfinden, so wechseln Sie hier die Erde am besten großflächig aus oder verbessern Sie sie zumindest. Achten Sie also darauf beispielsweise normale Garten- oder Blumenerde eher locker um und unter der Pflanze herum zu verteilen, ideal ist natürlich auch Rhododendron- oder Azaleenerde. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen und lieber üppig bemessen sein. Das Pflanzloch sollte etwas tiefer als der Wurzelballen sein und mit geeigneter Erde bis zur Unterkante des Wurzelballens aufgefüllt werden. Da Kiwis zumeist in sehr kleinen Töpfen verkauft werden sollte es problemlos möglich sein ein in Relation dazu etwas üppigeres Pflanzloch auszugraben. Verfüllen Sie die freien Stellen links und rechts neben dem Wurzelballen ebenfalls mit der oben beschriebenen, geeigneten Erde. Die im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Spezielle Drainageschichten unterhalb des Wurzelballens (Kiesfilterschicht) sind normalerweise nicht von Nöten. Gegebenenfalls kann bei sehr sandigen Böden jedoch eine Aufbesserung des Nährstoffspeichergehalts durch humose Durchmischung bzw. Einbringung geeigneter Erde nötig sein. Achten Sie darauf den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Da es sich bei der Kiwi um eine Rankpflanze handelt ist es erforderlich ihr eine perspektivisch großflächige Rankmöglichkeit zu bieten. Dies kann z.B. eine Hauswand sein, ein Balkongeländer, eine Terrassenabgrenzung, ein Zaun o.ä. sein. Anfangs reicht in den ersten beiden Jahren oftmals auch noch ein einfache Rankhilfe z.B. aus großen, in die Erde gesteckten Zweigen. Später ist der Ausdehnungsdrang der Pflanze größer und es sollte auch schon hinsichtlich einer reichhaltigen Ernte einige m² an Rankmöglichkeiten vorgesehen werden. Da der Wuchs der Kiwi recht dicht wird eignet sie sich im Sommer auch durchaus als Sichtschutz.
Pflege
Die Kiwi-Pflanze ist alles andere als eine schwierig zu kultivierende Fruchtpflanze, benötigt aber dennoch etwas Zuwendung. Diese beschränkt sich aber auf ein Minimum und richtet sich vor allem auf eine reichhaltige Wasser- und bei größeren Exemplaren auch Nährstoffversorgung (am besten mit einem gezielt abgestimmten Kiwi-Dünger). Gerade in der Wachstumszeit vom Frühjahr bis zur Fruchtausreifung im Herbst benötigen Kiwis ausreichende Wassergaben um die große Biomasse an Blättern und auch die saftigen Früchte optimal versorgen zu können. Wird zu wenig gegossen werden Blätter an den Rändern schnell bräunlich und fallen ab. Die Regenerationsfähigkeit zur Bildung neuer Blätter ist zwar hoch, oftmals werden dann jedoch auch Früchte zur Schonung des Wasserhaushalts ebenfalls abgeworfen. Dies gilt es natürlich zu vermeiden, freut man sich doch jedes Jahr wieder über die wunderbar exotischen Früchte, die aus den zuvor sehr hübsch blühenden Blüten entspringen. Einige Arten benötigen mindestens eine männliche und eine weibliche Pflanze um zur Fruchtausbildung zu kommen. Besser ist es jedoch eine männliche Pflanze mit mehreren weiblichen Kiwis zu vergesellschaften um durch vermehrt bestäubte weibliche Blüten ausreichend Früchte zu erhalten. Es gibt jedoch auch einige Kiwisorten die praktischerweise zweihäusig sind und sich selbst bestäuben können. Eine der bekanntesten ist hierbei die Sorte 'Jenny'. Kiwis müssen übrigens nicht zwingend geschnitten werden. Falls dies doch nötig sein sollte, so schneiden Sie sie am besten im Spätsommer (August/September). Und wie bei Schlingpflanzen üblich schadet es nicht die Ausbreitung regelmäßig zu überwachen und ungünstige Triebe (die sich beispielsweise um den Haupttrieb wickeln oder an sensible Bauteile des Hauses heranragen) zu entfernen.
Winterschutz
In den meisten Regionen sollten Kiwis auch ungeschützt gut durch den Winter kommen. Am ehesten ist es empfehlenswert die Stammbasis etwas zu schützen und die Pflanze auch im Winter nicht völlig ohne Wasser stehen zu lassen. (ab und zu wässern). Wir empfehlen dennoch einen Blick auf unsere allgemeine Seite zum Thema Winterschutz. Wenn man die dortigen Hinweise beachtet ist man gut gerüstet um langfristig Freude mit seinen Pflanzen zu haben.