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Aprikosenbaum Prunus armeniaca - die wichtigsten Pflegehinweise

Alle Infos auf einer Seite: Kurzcharakteristik, Steckbrief, Pflanzstandort, Substrat, Pflanzung, Bewässerung, Düngung, Pflege und Überwinterung.


Kurzcharakteristik

Der Aprikosenbaum Prunus armeniaca wird in einigen Regionen auch als 'Marille', 'Barille' oder 'Amerille' bezeichnet und diese reichhaltige Namensgebung ist bereits ein erstes Indiz darauf dass man Aprikosenbäume schon vor langer Zeit weitläufig geschätzt hat. Dies liegt sicherlich primär am leckeren Geschmack seiner Früchte und der damit korrelierenden Tatsache dass er auch hierzulande in milderen Lagen erfolgreich kultiviert werden kann. Zur Ausbildung aromatisch reifer Früchte ist ein warmer, sonniger Standort von Nöten.  Dieser vereinfacht dann auch die Überwinterung. In seinen Kulturansprüchen ähnelt er den verwandten Arten Prunus persica (Pfirsich) und Prunus nucipersica (Nektarine) stark und ist damit erfreulicherweise recht anspruchslos und einfach zu pflegen.

Steckbrief

  • zur Auspflanzung geeignet (Temperaturminimum beachten)
  • Absolutes Temperaturminimum: je nach Sorte bis zu -18°C (vor tieferen Temperaturen muss die Pflanze zwingend geschützt werden)
  • Empfohlener thermischer Winterschutz je nach Sorte ab spätestens -15 °C. Bitte beachten Sie die Hinweise unter 'Winterschutz'
  • In Topfkultur Eignung als Terrassen- oder Balkonpflanze mit kühler  Überwinterung (am besten nicht komplett dunkel). Verträgt auch außen im Topf stehend etwas Frost. Je größer der Topf, desto näher kommt man der Kälteresistenz ausgepflanzter Exemplare
  • Maximale Wuchshöhe: selten über 6m, kann aber auch durch Rückschnitt dauerhaft auf 2-3m Höhe gehalten werden
  • Bewässerung: mittel-hoch
  • Bodenbeschaffenheit: relativ anspruchslos
  • Lichtbedarf: sonnig
  • Nährstoffbedarf: mittel-hoch, am besten mit einem gezielt abgestimmten Obstbaum-Dünger


Pflanzung

Bei der Wahl der Pflanzstelle spielt neben ästhetischen Gesichtspunkten vor allem auch das Makro- und das Mikroklima eine wichtige Rolle. Der Aprikosenbaum sollte unbedingt einen möglichst sonnigen Standort im Garten bekommen und eine Pflanzung an einer windgeschützten, warmen Stelle im Garten kann die Überwinterung vereinfachen. Es vereinfacht außerdem die Fruchtausbildung und schützt vor Krankheitsbefall. Sollte die Pflanze exponiert und windig gepflanzt werden, so muss der Winterschutz evtl. etwas stärker ausfallen. 

Aprikosenbäume Prunus armeniaca wachsen in den meisten Erden relativ problemlos, eine normale Blumenerde reicht somit bereits aus. Diese kann im Übrigen auch hervorragend für Topfkulturen verwendet werden, sofern die Töpfe genügend Löcher am Boden zum Wasserabfluss besitzen. Stark verdichtete Lehmböden bei Freilandpflanzungen sollten aufgebessert werden. Das liegt vor allem daran dass Aprikosenbäume im Sommer zwar ordentliche Wassermengen vertragen, in der kälteren Jahreszeit jedoch ihre Blätter abwerfen und dann nicht konstant in Nässe stehen sollten. Verdichtete Böden können aufgrund des beschränkten Wasserabflusses über lange Zeiträume sehr nass sein und dies die Aprikose schädigen und krankheitsanfälliger machen. So empfiehlt sich also bei Freilandpflanzungen zur besseren Drainage (also zum besseren Wasserabfluss) die vorhandene Erde kräftig umzugraben und mit Sand, sowie Blumenerde bzw. Spezialsubstrat aufzubessern. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte demnach zwar in erster Linie der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen, es darf aber lieber üppiger bemessen sein. Dementsprechend ist der Aushub etwas tiefer als der Wurzelballen und mit lockerer Erde bis zur Unterkante des Wurzelballens aufgefüllt. Nach Einsetzen der Pflanze sind die freien Stellen rund um den Wurzelballen ebenfalls mit dem beschriebenen Substrat aufzufüllen. Die im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Spezielle Drainageschichten unterhalb des Wurzelballens - z.B. aus mit Pflanzenvlies abgedeckten Kiesfilterschichten - sind nur bei schweren, sehr verdichteten Böden mit stehendem Wasser von Nöten. Gegebenenfalls kann hingegen bei sehr sandigen Böden eine Aufbesserung des Nährstoffspeichergehalts durch humose Durchmischung (geeignete Erde) nötig sein. Achten Sie darauf den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann bei großen Exemplaren anfangs gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. stabiler Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat.

Pflege

Aprikosenbäume sind recht anspruchslos, Zur Blüte- und Fruchtzeit (Blütezeit März-April) sowie an heißen Tagen reichlich wässern. Die Wurzeln sollten zu keiner Jahreszeit austrocknen, Wurzelfäulnis durch Staunässe ist dennoch zu vermeiden. Um eine reichhaltige Ernte und guten Wuchs zu garantieren sollten immer wieder Nährstoffe mit einem gezielt abgestimmten Obstbaumdünger hinzugegeben werden. Im Herbst/Winter bitte nicht düngen. Ein Frühjahresschnitt ist empfehlenswert, da sich das regelmäßige Einkürzen positiv auf die Ernteerträge auswirkt. Der Mitteltrieb kann ebenfalls entfernt werden damit die restlichen Triebe mit Blüten und Früchten gleichmäßig viel Licht von der Sonne bekommen können. Auch beim Rückschnitt alter Triebe sollte darauf geachtet werden, dass ein ausgewogenes Verhältnis zwischen alten und jungen Trieben herrscht. Aprikosen sind übrigens nicht nur beim Mensch, sondern auch in der Tierwelt beliebt. Zur frühen Blütezeit im März versammeln sich gerne viele Hummeln und Wildbienen an der Pflanze um sich an der zuckerhaltigen Nektar-Bar zu bedienen. Nachteil dieses frühen Nektarangebots ist jedoch eine gewisse Anfälligkeit gegen Spätfröste. Sollte es also während oder nach der Blüte zu stärkeren Frösten kommen, so sollten Sie ihren Aprikosenbaum z.B. mit einem einfachen Vlies kurzfristig abdecken. 

Winterschutz

Aprikosenbäume sollten in geschützten Lagen gut durch den Winter kommen. Falls dennoch ein Schutz nötig wird empfehlen wir einen Blick auf unsere ausführliche Themenseite Winterschutz. Wenn Sie die dortigen Hinweise beachten sollten Sie gut gerüstet sein um langfristig Freude mit Ihren Pflanzen zu haben.