Kurzcharakteristik
Albizia julibrissin hat im Deutschen einige Namen verpasst bekommen - am bekanntesten sind die Bezeichnungen Seidenakazie, Seidenbaum oder Schlafbaum. Letzteren Namen gab man der Albizia wegen ihrer kuriosen Eigenart nachts die Blätter zusammenzufalten - ein täglich wiederkehrendes Highlight! Die eigentliche Sensation des Seidenbaumes liegt aber in seiner Blütenpracht: im Juli/August zeigen sich zahllose weiß bis rosafarbene und in der Sonne scheinbar glühende Blüten, die sich filigran aufgefächert und zart wie Schmetterlinge überall auf die Blätter des Baumes setzen. Die Pflanze ist vom Mittleren Osten bis nach Asien beheimatet und die Frostresistenz liegt bei rund -15 °C, ältere Exemplare trotzen z.T. auch noch tieferen Temperaturen. Jungpflanzen sollten in den ersten Jahren den Stamm jedoch gegen Frostrisse mit Vlies o.ä. geschützt bekommen.
Steckbrief
Pflanzung
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein und der Platzbedarf ausreichend, da sich aus einer kleinen Pflanze im Laufe der Jahre ein mittelgroßer und doch recht ausladender Baum entwickeln kann. Ideal sind mikroklimatisch günstige Standorte wie z.B. windgeschützte, sonnige Lagen. Es empfiehlt sich gerade bei Neupflanzungen auf eine hochwertige, frische Erde zu setzen um das Anwachsen auf dem neuen Boden zu erleichtern. Die Erde am Standort sollte möglichst gut drainiert, d.h. wasserabfließend sein, so dass keine größere Staunässe entstehen kann. Bei einer Topfkultur reicht eine lockere Blumenerde ohne zusätzliche, mineralische Durchmischung aus. Lediglich konstante Staunässe sollte vermieden werden. Deswegen empfiehlt sich bei Freilandpflanzungen zur besseren Drainage (also zum besseren Wasserabfluss) die Erde mineralisch zu durchmischen. Perfekt wäre also die Pflanzung in einer lockeren Blumenerde, die noch ein wenig z.B. mit Sand, Split, Kies, o.ä. aufgelockert wird. Wer kein solches mineralisches Auflockerungsmaterial zuhause hat, kann sich beispielsweise auch einfach etwas Lavagranulat besorgen. Besteht die Gefahr dass die Pflanze einen extrem hohen Wassereintrag abbekommt, so sollte man am besten noch eine ca. 20-30 cm dicke Schicht aus grobem Schutt oder Kies am Boden des Pflanzloches verlegen und diese mit einem wasserdurchlässigen Pflanzenvlies abdecken. Diese Kiespackung dient dann als Drainage für den Wurzelbereich der Pflanze, der Vlies verhindert zu viel Materialeinschwemmung und damit die Unwirksamkeit der Drainageschicht. Diesen Aufwand sollte man jedoch nur bei lehmigen, wasserhaltigen Böden durchführen. Eine Hanglage kann sich zwar durch den natürlichen Wasserabfluss besser eignen als eine ebene Fläche, ist aber absolut kein Muss. Die Breite und Tiefe des Pflanzloches sollte der Größe der Pflanze und des Wurzelballens Rechnung tragen und lieber üppig bemessen sein. Sollte im Garten lehmiger Boden vorherrschen, so sollte man großflächig den Boden rund um den Baum austauschen. Das Pflanzloch sollte tiefer als der Wurzelballen sein und mit der oben beschriebenen durchmischten Erde bis zur Unterkante des Wurzelballens aufgefüllt werden. Verfüllen Sie die freien Stellen links und rechts neben dem Wurzelballen ebenfalls mit dieser Erde. Die im Topf bestehende Oberkante der Erdschicht sollte auch in der Freilandpflanzung die Oberkante darstellen. Gegebenenfalls kann bei sehr sandigen Böden eine Aufbesserung des Nährstoffspeichergehalts durch humose Durchmischung nötig sein (mischen Sie also beispielsweise Blumenerde unter). Achten Sie darauf, den Wurzelballen samt Erde aus dem Topf möglichst unbeschadet in das neue Pflanzloch einzusetzen. Gegebenenfalls kann anfangs gegen ein Umkippen bei Sturm eine Stabilisierung mit einem geeigneten Material, z.B. stabiler Stock nötig werden, bis sich die Pflanze fest verwurzelt hat.
Pflege
Ist die Albizie erst einmal etwas größer gewachsen und steht ein paar Jahre am neuen Standort, so ist die weitere Pflege anspruchslos. In der ersten Phase braucht die Pflanze jedoch etwas mehr Zuwendung. Zur Vegetationszeit mag die Pflanze etwas Feuchtigkeit im Boden, jedoch keine Staunässe. Es darf bei längerer Trockenheit also normal gegossen werden, bitte aber nicht ständig. Sollte ein großer Nässeeintrag z.B. durch lange Schlechtwetterphasen vorherrschen, so muss gewährleistet sein dass das Wasser im Boden durch die mineralische Durchmischung auch wieder zügig abfließt. Neupflanzungen bitte trotzdem regelmäßig etwas wässern. Längerfristig ausgepflanzte Exemplare benötigen zumeist keine zusätzlichen Wassergaben. Gedüngt werden sollte ab und zu, hierfür reicht ein guter Universal-Flüssigdünger oder auch ein Langzeitdünger mit ähnlichen Eigenschaften, der nur einmal im Frühjahr untergearbeitet werden muss.
Winterschutz
In milden Lagen kann der Seidenbaum auch ohne Winterschutz durch unsere Winter kommen, zumindest wenn er schon etwas größer ist. Kleine Pflanzen sollten jedoch geschützt werden, zumindest mit einem Vlies. Zentral wichtig ist dabei gleich am Anfang die richtige Sorte auszusuchen. Wir empfehlen die Sorte 'Rosea', da sie eine hohe Winterhärte zusammen mit einem tollen Farbspiel aus sattgrünen Blättern und rotpink leuchtenden Blüten kombiniert. Wir empfehlen außerdem einen Blick auf unsere allgemeine Seite zum Thema Winterschutz. Wenn Sie die dortigen Hinweise beachten sollten Sie gut gerüstet sein um langfristig Freude mit ihrer Pflanze zu haben.